Du hast vergessen, deine Miete zu überweisen? Shit, das muss jetzt echt schnell gehen, um die Frist einzuhalten. Bisher kostete das bei vielen Banken extra, von ein paar Cent bis hin zu 1,50 Euro pro Überweisung.
Damit ist jetzt Schluss: Ab dem 9. Oktober müssen alle Banken in der EU Echtzeitüberweisungen anbieten, und zwar gratis. Was das für dich bedeutet und worauf du achten musst, liest du bei watson.
Eine Echtzeitüberweisung – auch als Instant Payment bekannt – funktioniert im Grunde wie eine normale SEPA-Überweisung, nur deutlich schneller. Sobald du den Auftrag in deiner Banking-App oder im Onlinebanking eingibst, prüft das System innerhalb von Sekunden, ob dein Konto gedeckt ist und ob die Empfängerbank Echtzeitüberweisungen unterstützt.
Möglich macht das das europäische Zahlungssystem "SEPA Instant Credit Transfer", das unabhängig von den üblichen Bankbuchungszeiten arbeitet und einen direkten Datenaustausch zwischen den beteiligten Banken erlaubt. Für Nutzer:innen heißt das: Kein Warten bis zum nächsten Werktag und das Geld ist sofort da.
Das Geld wird innerhalb von maximal zehn Sekunden auf das Konto der empfangenden Person übertragen. Viele Überweisungen kommen sogar noch schneller an. Das passiert rund um die Uhr, auch an Feiertagen und Wochenenden.
Laut der Verordnung des Europäischen Parlaments gibt es kein pauschales EU-weit verbindliches Höchstlimit mehr, das zuvor gültige Limit von 100.000 Euro wird abgeschafft. Wie hoch dein persönliches Limit sein darf, hängt von deiner Bank ab und davon, was du selbst im Rahmen deines Kontomodells einstellst.
Achtung: Viele Banken setzen eigene, niedrigere Limits, wie zum Beispiel 15.000 oder 25.000 Euro, je nach Sicherheitsrichtlinien oder Kontotyp. Manche Banken erlauben dir, das Limit selbst im Onlinebanking anzupassen, andere nicht.
Wenn du eine größere Summe in Echtzeit überweisen willst, lohnt sich also ein Blick in die Einstellungen deiner Banking-App oder ein Anruf bei der Bank. Bei höheren Summen gilt zusätzlich: Lieber zweimal abchecken und am besten auch direkt am Schalter in der Bank überweisen lassen, damit Betrug verhindert werden kann und kein Fehler passiert.
Echtzeitüberweisungen sind nicht rückgängig zu machen, weil sie in Sekunden verarbeitet und sofort gutgeschrieben werden. Anders als bei Lastschriften oder normalen SEPA-Überweisungen (bei denen man manchmal noch ein kurzes Zeitfenster zum Zurückholen hat), gibt es kein "Storno"-Fenster bei Instant Payments.
Sollte dir dennoch ein Fehler unterlaufen sein, kontaktierst du am besten direkt deine Bank. Diese kann versuchen, das Geld wieder "zurückzuholen". Eine Garantie dafür gibt es aber leider nicht. Falls du den:die Empfänger:in des Geldes kennst, kannst natürlich auch hier direkt um eine Rückerstattung bitten.
Echtzeitüberweisungen basieren auf dem SEPA Instant Credit Transfer (SCT Inst)-System, das speziell für Überweisungen innerhalb des SEPA-Raums entwickelt wurde. SEPA steht für "Single Euro Payments Area" und umfasst aktuell 36 Länder, in denen Zahlungen in Euro standardisiert und vereinfacht werden. Ab dem 9. Oktober sind auch in Deutschland alle Banken dazu verpflichtet, eine kostenlose Echtzeitüberweisung anzubieten.
Das bedeutet, dass Echtzeitüberweisungen ausschließlich in Euro funktionieren und nur zwischen Banken möglich sind, die Teil dieses Systems sind. Deshalb sind weltweite Echtzeitüberweisungen nicht möglich.
Laut Stiftung Warentest muss auch darauf geachtet werden, dass die Echtzeitüberweisung nicht mit der Eilüberweisung verwechselt wird, die manche Bankinstitute noch anbieten. Das war früher die einzige Möglichkeit, Geld deutlich schneller zu überweisen, sie kostet im Schnitt zwischen 10 und 20 Euro.
Mit der verpflichtenden Einführung kostenloser Echtzeitüberweisungen ab Oktober 2025 wird das Bezahlen einfacher, schneller und transparenter, egal ob Miete, Rechnung oder spontane Rückzahlung unter Freund:innen. Aber auch hier gilt es, vorsichtig zu sein.
Denn ein Überweisungsfehler kann nicht nur kompliziert werden, sondern auch dazu führen, dass du dein Geld verlierst.