Wir können nicht mehr ohne.
Mehr als zwei Stunden pro Tag verbringt der Deutsche im Schnitt mit seinem Smartphone – die 18- bis 29-Jährigen sind sogar mehr als vier Stunden täglich online. Wohin man im Alltag auch geht: Überall steht einer mit einem Smartphone.
Die kleinen Geräte sind aus unserer Welt gar nicht mehr wegzudenken: Der leicht nach vorne Gebeugte, abwesend aufs Handy Starrende ist Normalität geworden. Wie absurd unser Smartphone-Gebrauch eigentlich ist, wird auch dann deutlich, wenn man sich eine aktuelle Foto-Reihe des Fotografen Eric Pickersgill ansieht.
Für seine Serie "Removed" hat der US-Amerikaner Menschen im Moment der Handy-Nutzung fotografiert – aber eben ohne das Smartphone. So entstand eine teils fast schon gruselige Reihe von Fotos, die eindrücklich vermittelt, wie sehr einen die Smartphones von der Außenwelt entkoppeln.
Seit fünf Jahren fotografiert Pickersgill immer wieder Menschen für "Removed" – über seinen Arbeitsprozess sagt er gegenüber dem Sender ABC: "Ich frage Menschen in Alltagssituationen, ob ich sie fotografieren kann. Ich erkläre ihnen die Fotoserie und nehme ihnen dann ihr Handy weg. Jeder beim Shooting ist sich dessen bewusst, was passiert. Photoshop spielt da keine Rolle."
Inspiration für die Reihe fand Pickersgill, als er 2014 per Zufall eine Familie sah, die in einem Café auf ihre Smartphones starrte – anstatt sich zu unterhalten.
Die Liebe der Welt zum Smartphone ist für den Fotografen etwas Beunruhigendes: "Wir sind in dieser Zeit, in der wir alle unsere Körperhaltung und unsere Körpersprache ändern und unserer Verhalten dieser Technologie anpassen – die Konsequenzen sind uns daraus noch gar nicht klar."
Vermutlich liest du diesen Artikel auch gerade auf einem Smartphone. Hast du dich schon mal gefragt, wie du dabei aussiehst?
(pb)