Der Job als Paketbote klingt auf den ersten Blick einfach: Pakete von A nach B bringen, Tag für Tag. Doch hinter der Fassade des scheinbar unkomplizierten Alltags verstecken sich eine Menge Herausforderungen, die den Beruf alles andere als leicht machen. Überladene Lieferwagen, enge Zeitpläne und Kund:innen, die oft nicht zu Hause sind, bereiten den Bot:innen Schwierigkeiten.
Hinzu kommen mentaler Stress durch den enormen Zeitdruck und körperliche Belastungen wie das ständige Tragen schwerer Pakete: Denn egal, ob es regnet, schneit oder die Sonne knallt – das Paket muss ankommen.
Gerade während der extremen Wetterlagen im Sommer freuen sich viele Lieferant:innen über die Unterstützung der Paketempfänger:innen. Eine von ihnen hat ein solches nun auch explizit in einem viralen Video auf Social Media eingefordert.
Die Amazon-Fahrerin Nikki richtet sich direkt aus ihrem Lieferwagen an die Community von Tiktok. Zu Beginn des Videos erklärt sie: "Falls ihr auf Amazon einkauft, geht das Video an euch." Dramatisch zeigt sie mit ihrem Finger in die Kamera.
Anschließend erklärt sie ihre Situation. Sie würde an die immer gleichen Häuser liefern und das jeden Tag. "Zunächst einmal: Warum gebt ihr alle so viel Geld aus? Wie auch immer, darum geht es nicht."
Stattdessen möchte sie vor allem darauf hinweisen, dass Lieferant:innen generell einen harten Job haben. Und dass ihnen unter diesen Bedingungen von den Empfänger:innen der Pakete etwas mehr Unterstützung entgegengebracht werden sollte.
Sie zeigt den brechend vollen Kofferraum ihres Transporters. Es gäbe unzählige Pakete und alles sei ziemlich "unorganisiert".
Kleine Gesten wie solche würden Lieferant:innen wie ihr den Tag versüßen ("It would make our day", wie sie es ausdrückt).
Auch Nikki weiß: "Natürlich ist sowas nicht vorgeschrieben. Aber es ist einfach eine nette Sache, über die es sich nachzudenken lohnt." Sie wolle sich nicht beschweren und liebe ihren Job. Dennoch wollte sie darüber aufklären, was Paketbot:innen zu bewältigen hätten.
Unter ihrem Video melden sich auch andere Kolleg:innen zu Wort und geben volle Zustimmung. Auch sie betonen die widrigen Umstände, etwa die kochend heißen Autos im Sommer. Eine ehemalige Lieferant:in schreibt gar: "Ich habe fast jeden Tag innerlich geweint. Der Job ist nichts für Schwache, das ist sicher. Ich war zu schwach, also habe ich gekündigt."
Zu dem Support vieler User:innen gesellen sich aber auch weniger verständnisvolle Personen, die etwa Nikkis Forderung nach Snacks erwidern, ein Trinkgeld aber übertrieben finden.
Einige sind zudem unzufrieden mit dem Job, den Mitarbeiter:innen von Amazon verrichten: "Als ich das letzte Mal bei Amazon bestellt habe, hat der Typ es mir nicht einmal bis zur Tür gebracht, sondern über das Tor in eine Wasserpfütze geworfen."
Andere machen sich wiederum über Nikkis Forderungen lustig. Sie mache ja lediglich ihre Arbeit. "Du hast diesen Job angenommen. Bring deine eigenen Snacks mit."