Supermarkt: Beliebtes Produkt fehlt plötzlich im Edeka-Regal
In den vergangenen Monaten gab es kaum erfreuliche Nachrichten um das beliebteste Getränk der Deutschen. Die Preise für Kaffee sind kontinuierlich gestiegen, teilweise mussten Supermärkte die Bohnen in Vitrinen sperren, damit sie nicht geklaut werden.
Und jetzt gibt es die nächste Hiobsbotschaft: Als Konsequenz des Streites zwischen dem Kaffeeriesen JDE (Jacobs Douwe Egberts) und Edeka wird der Kaffee in den Regalen knapp – vor allem bei beliebten Marken wie Senseo und Tassimo, weiß die "Lebensmittel Zeitung".
Gleichzeitig baut JDE Stellen ab und will weltweit Milliarden sparen, denn der Kaffeehersteller JDE steht unter Druck. In Deutschland, Österreich und der Schweiz streicht der Konzern laut eigenen Angaben eine "mittlere zweistellige Zahl von Stellen". Außerdem werden die Geschäftsbereiche für Einzelhandel und Gastronomie zusammengelegt. Das Ziel ist mehr Effizienz, weniger Kosten – und Abfedern der explodierenden Rohkaffeepreise.
Edeka: Kaffee-Lücken im Supermarktregal
Während intern gespart wird, zeigt sich der Druck auch in den Supermarktregalen: Edeka und JDE liegen seit Monaten im Clinch. Der Grund sind Preiserhöhungen, über die sich die beiden Seiten nicht einig werden. Die Folge sind nun Kaffee-Lücken in vielen Filialen.
Vor allem bei Senseo- und Tassimo-Kapseln bleiben die Fächer leer. Diese Produkte sind besonders margenträchtig und lassen sich kaum ersetzen. Filterkaffee wie Jacobs Krönung bleibt dagegen meist verfügbar.
Seit Anfang Oktober können Händler laut "Lebensmittel Zeitung" keine neuen Tassimo- oder Senseo-Produkte mehr bestellen. Während Rewe mit Sonderaktionen für Tassimo-Produkte lockt, bleiben Edeka-Kund:innen oft mit leeren Händen zurück.
Kostendruck und Umbau beim Kaffeeriesen JDE
Der Sparkurs ist Teil eines größeren Plans: JDE will weltweit bis 2027 rund 500 Millionen Euro einsparen. Und das, während sich der Konzern zu einem globalen Kaffeegiganten formt – durch den Zusammenschluss mit der Kaffeesparte von Keurig Dr Pepper. Gemeinsam kommt der neue Konzern auf rund 16 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz und ist in über 100 Ländern aktiv.
Was das für den deutschen Markt bedeutet, ist noch offen. Sicher ist nur: Das Geschäft bleibt umkämpft. "Wir wollen mit der Marke Jacobs vor allem bei ganzer Bohne weiter wachsen und jüngere Zielgruppen erschließen", sagt Uschi Wagener, Leitung der Geschäftsbereiche Einzelhandel und Out of Home bei JDE, gegenüber der "Lebensmittel Zeitung".
