
Rewe bekommt von Foodwatch den Negativ-Preis "Goldener Windbeutel 2021".Bild: www.imago-images.de / Waldmüller
Supermarkt
15.12.2021, 08:1415.12.2021, 08:14
Wohin man auch blickt, Produktwerbung ist überall. Sie ist dazu da, die Menschen zum Kaufen zu bewegen. Damit es dabei auch mit rechten Dingen zu geht, die Unternehmen also nicht tricksen und täuschen, gibt es Prüfinstanzen wie die Verbraucherschützer von foodwatch. Die haben jetzt, so wie jedes Jahr, den "Goldenen Windbeutel" verliehen. Damit werden Produkte "ausgezeichnet", die ihre Werbeversprechen nicht einlösen.
Der Negativpreis für die dreisteste Werbelüge geht dieses Jahr an Rewe. Genauer gesagt an das Hähnchenbrustfilet der Eigenmarke Wilhelm Brandenburg, das als "klimaneutral" angepriesen wird. "Die Werbung erwecke den Eindruck, dass sich die Produktion des Hähnchens nicht schädlich auf das Klima auswirke", schreibt Foodwatch in seiner Erklärung des Preises.
Dabei werde das Produkt aber "weder emissionsfrei hergestellt", noch würde der bei der Produktion anfallende CO2-Ausstoß ausgeglichen. Denn Recherchen von Foodwatch haben ergeben, dass das Wald-Projekt in Peru, durch das die Treibhausgas-Emissionen angeblich kompensiert wurden, den dortigen Wald nicht schützt.
"Rewe rechnet Fleisch mit falschen CO₂-Zertifikaten klimafreundlich und täuscht damit umweltbewusste Verbraucherinnen und Verbraucher", kritisiert der Wahlleiter des "Goldenen Windbeutels", Manuel Wiemann. Bei der Online-Abstimmung auf der Plattform "goldener-windbeutel.de" stimmten darum mehr als 28 Prozent der über 63.000 Teilnehmer für das Hähnchenbrustfilet von Wilhelm Brandenburg ab.
Auch Volvic, Mövenpick, Katjes und Pamela Reif tricksen laut Foodwatch
Platz 2 geht an Volvic Natürliches Mineralwasser mit 17.031 Stimmen (26,8 Prozent), das sich mit dem Label "Klimaneutral zertifiziert" schmückt. Dabei werden die Flaschen größtenteils per Lkw aus Frankreich nach Deutschland transportiert. Außerdem schaden Einweg-Plastikflaschen der Umwelt mehr als Plastikflaschen.

Die fünf Produkte, die für den Negativpreis für die dreisteste Werbelüge nominiert waren.
Auf Platz 3 folgen die Green Cap Kaffeekapseln von Mövenpick (9930 Stimmen, 15,6 Prozent). Die sollen "kompostierbar" und "biologisch abbaubar" sein, sind aber keineswegs umwelfreundlich. Sie können nämlich weder recycelt noch kompostiert werden, sondern landen als Plastikmüll in der Müllverbrennungsanlage.
Auf Platz 4 stehen die Katjes Wunderland Fruchtgummis. 60 Prozent Zuckeranteil darin versucht Katjes mit zugesetzten Vitaminen zu kaschieren. Auf dem fünften Platz landet der Clean Protein Bar von Naturally Pam by Pamela Reif (8972 Stimmen, 14,1 Prozent). Die Fitness-Influencerin bewirbt die Verpackung ihres Proteinriegels als plastikfrei, biologisch abbaubar und umweltfreundlicher als konventionelles Plastik. Doch in Wahrheit kann die Folie weder kompostiert noch recycelt werden.
(nik)
Mitten in Palma, direkt am beliebten Stadtstrand, liegt plötzlich ein toter Hai – und keiner rennt schreiend davon. Statt Hai-Alarm: Verwunderung, Handykameras und eine große Portion Häh? Denn der Kadaver hat eine massive Bisswunde, die Fragen aufwirft. Was hat den Hai getötet? Und warum treibt so ein Tier überhaupt an Mallorcas Küste?
So majestätisch sie auch sein mögen, Haie entwickelten sich mit den Jahren zu einer Art Urangst des Menschen. Treiber dabei dürfte "Der weiße Hai" von 1975 sein. Der Film löste eine globale Panik vor den Fischen aus, das Image als Monster stand. Taucht also einer in der Nähe eines Strands auf, löst dies Panik aus.