Sonnenblumenöl, Getreide, Gurken und Tomaten: Nachdem in den vergangenen Wochen die Preise für diverse Lebensmittel in die Höhe gegangen sind, scheint nun der nächste Preisanstieg bevorzustehen – betroffen sind jetzt Milchprodukte.
Schon seit einem knappen Jahr steigt der Milchpreis in Deutschland rapide an. Das liegt laut der FAZ vor allem an Witterungseinflüssen und steigenden Dünger-, Futter- und Energiekosten, die allgemein für weniger Milchproduktion sorgten. Neben der Knappheit kam dann der Ukraine-Krieg hinzu, wodurch die Preise noch einmal anstiegen.
Im März 2022 erhöhte Aldi bereits die Kosten für einen Liter Milch von 79 auf 88 Cent in der untersten Preisklasse. Eckhard Heuser, Hauptgeschäftsführer des Milchindustrie-Verbands, sagte allerdings gegenüber dem Handelsblatt, dass die Verbraucher bisher "nur ein Teil der Preiserhöhungen erreicht" habe. "Erst gegen Sommer" sollen demnach die höheren Preise bei den Konsumenten ankommen.
Laut Heuser soll der Preis für den Liter dabei "auf jeden Fall über einen Euro" gehen, auch bei Butter rechnet er mit zehn Cent mehr pro Stück. Auch die Preise für Joghurt könnten in einem ähnlichen Ausmaß ansteigen. Der Rhythmus der Preisveränderungen habe sich außerdem verändert, da viele Molkereien auf fließende Verträge umgestellt haben sollen, wodurch der Preis ganz automatisch steigen und fallen sollte.
Die Gründe für die höheren Preise sind vielseitig, hängen laut Heuser aber auch mit dem Verhalten der Verbraucher zusammen. Auch das Hamstern soll beim Preisanstieg eine Rolle spielen, Menschen würden sich mit Milch eindecken und Butter einfrieren. Dasselbe täten auch die Hersteller, indem sie Vorräte an Käse, Butter und Milch einlagern, um lieferfähig zu bleiben.
Die Knappheit führt Heuser ebenso auf das Hamstern zurück, da Deutschland an sich mehr Milch produziert als verbraucht. Ihm zufolge sei eigentlich "genügend Milch da", doch durch Hamsterkäufe könne sie dennoch lokal knapp werden.
Da aber auch die Margen für Milchbauern steigen sollen, könnte der Beruf attraktiver und das Angebot somit noch größer werden, wodurch die Preise wieder sinken könnten.
(crl)