Leben
Supermarkt

Supermarkt: Zahnpasta in der Türkei nur noch alarmgesichert verkauft

ILLUSTRATION - Zum Themendienst-Bericht vom 23. M
Zahnpasta wird in dem auch bei Deutschen beliebten Reiseland teils besonders gesichert.Bild: dpa / Christin Klose
Supermarkt

Supermarkt: Zahnpasta in beliebtem Urlaubsland alarmgesichert

12.01.2024, 17:43
Mehr «Leben»

Nicht nur in Deutschland kämpfen die Menschen mit der Inflation. Auch in zahlreichen anderen Ländern haben die Einwohner:innen mit steigenden Preisen zu kämpfen. In der Türkei liegt die Inflationsrate in alarmierenden Höhen. Zuletzt lag sie bei satten 64,77 Prozent im Jahresvergleich. Damit dürfte es auch noch nicht zu Ende sein. Stattdessen könnte die Teuerung in den kommenden Monaten noch steigen. Insbesondere Menschen aus der mittleren und unteren Schichten stürzt das in Existenzkrisen.

Die Preise in der Türkei, die auch bei deutschen Tourist:innen als Urlaubsland sehr beliebt ist, sind dadurch stark gestiegen. Das merken die Verbraucher:innen unter anderem an der Supermarkt-Kasse.

Genauer gesagt: Sie merken es beim Einkauf schon daran, dass ganz normale Alltagsgegenstände in den regulären Regalen mancherorts nicht zu finden sind. In der Türkei sind bestimmte Produkte bei den Einzelhändlern mittlerweile nämlich mit einem Alarm gesichert.

Butter bis Olivenöl: Weitere Produkte werden teils besonders gesichert

Im Supermarkt sind – ähnlich wie in Deutschland – für gewöhnlich sonst nur einige wenige Produkte besonders gesichert. Zum Beispiel teurere Spirituosen. Auch Kaffee findet man teilweise hinter Vitrinen, die von den Mitarbeitenden auf Nachfrage zunächst aufgeschlossen werden müssen.

In der Türkei hat sich das nun gewandelt. Butter, Zahnpasta, Olivenöle oder Babynahrung werden dort teilweise nur noch alarmgesichert in den Regalen ausgestellt.

PRODUKTION - 08.01.2024, T�rkei, Istanbul: Diebstahlgesch�tzte Zahnpasta in einem t�rkischen Supermarkt. Wer sich in der T�rkei �ber die deutsche Inflation beschwert, erntet nur ein m�des L�cheln. Bei ...
Zahnpasta wird in türkischen Supermärkten teilweise mit Alarm gesichert.Bild: dpa / Anne Pollmann

Türkei: Menschen können sich Wohnraum kaum noch leisten

Die Alarmsicherung im Supermarkt ist ein Zeichen, dass sich die finanzielle Situation für viele Leute deutlich verschlechtert hat. Als Grund für die hohe Inflation in der Türkei gilt die Wirtschaftspolitik, die der türkische Präsident Erdoğan in der Vergangenheit forciert hat.

Der Unmut entlud sich bereits im vergangenen Jahr: Der Kommunikationsdesigner Mahir Akkoyun entwarf einen Sticker, mit dem er seinem Unmut über die Preissteigerungen Ausdruck verlieh. "Ist dieses Produkt zu teuer? Dank Erdogan" stand darauf. Daneben war ein Foto des türkischen Präsidenten abgebildet. Der Urheber wurde kurzerhand festgenommen und angeklagt, wenn auch im Prozess freigesprochen.

"Die Inflation vernichtet die Mittelschicht und führt zu Extremen. Die Reichen werden reicher, die Armen ärmer", sagt Ökonom Seref Oguz laut dpa. In Straßenumfragen berichten Menschen davon, dass sie hungrig ins Bett gehen oder mit über 70 wieder zu arbeiten beginnen müssen, weil ihre Rente nicht zum Überleben reicht.

Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden? Hier findest du unseren Broadcast-Channel.

Nicht nur die Preissteigerungen im Supermarkt tragen dazu bei, auch die Kosten für Wohnraum sind in dem Land stark in die Höhe geschossen. Im November vergangenen Jahres lagen die Preise landesweit im Schnitt 86,5 Prozent über denen des Vorjahres. In keinem anderen OECD-Land stiegen die Mieten im vierten Quartal 2023 so stark an wie in der Türkei. Das geht aus einer Statistik der Organisation hervor.

(Mit Material von dpa)

Evil Suki über Girl's Girls, Hate von Männern und schlechte Phasen der Selbstliebe

Es gibt ein paar Frauen, die schwer zu greifen sind. Evil Suki ist so eine. Hunderttausende sehen dem Partygirl amüsiert dabei zu, wie sie mit ihren Freundinnen in Tokyo, Paris und München feiern geht, sich dabei von reichen Männern finanzieren lässt und gleichzeitig Feminismus und ihr Recht auf Achselhaar predigt.

Zur Story