
Diese Flaschen zum Pfandautomaten zu bringen, wird sich in Österreich lohnen.Bild: imago images / Michael Gstettenbauer
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Wer lange genug hortet, der gewinnt. So fühlt es sich zumindest an, wenn man sich am Ende des Monats bequemt, die Ansammlung an Pfandflaschen wegzubringen. Mit den wieder zurück erhaltenen Groschen das Abendessen zu bezahlen, fühlt sich ein bisschen an, als hätte man das System ausgedribbelt.
In Deutschland werden so seit 20 Jahren erfolgreich Flaschen wiederverwertet, zurzeit mit einer Rückgaberate von 98 Prozent. Unsere Nachbar:innen in Österreich erreichen gerade mal eine miserable Rate von 70 Prozent. Drastische Mittel sollen nun helfen.
Nach Pfandeinführung folgt jetzt Pfanderhöhung
Erst Anfang Januar 2025 wurde das bestehende Pfandsystem Österreichs auf Einwegflaschen und -dosen ausgeweitet. Es ist Teil des ambitionierten Plans, die Rückgaberate von Flaschen, die derzeit bei 70 Prozent liegt, auf 90 Prozent bis 2027 zu erhöhen. 25 Cent pro Flasche kostet es nun – Geld, das wieder zurück in die Haushaltskasse kommt, sollte man sie zur Pfandabgabe bringen.
Als Nächstes geht es offenbar den Glasflaschen an den Kragen. Die Regierung hat nun angekündigt, das seit 40 Jahren bestehende Pfand auf Bierflaschen von neun Cent auf 20 Cent ab dem 2. Februar 2025 zu erhöhen. Wie der WDR berichtet, kam die Ankündigung sehr kurzfristig. Der Handel hatte offenbar Sorge, Verbraucher:innen könnten sich vor Inkrafttreten des höheren Pfands nochmal kräftig mit günstigem Bier eindecken und anschließend das neue, höhere Pfand einkassieren.
Das künftig mehr als doppelt so teure Pfand ist pro Feierabend-Getränk wenig belastend. Wer aber in Vorräten kauft, muss jetzt ordentlich viel hinblättern. Eine Kiste mit 20 Flaschen wird so ab Anfang Februar ganze sieben Euro allein an Pfand kosten. Vier Euro davon für die Flaschen, drei für die Kiste.
Die Rückführung von Glasflaschen ist besonders wichtig im Sinne des Recyclings. Diese können – nach intensiver Reinigung, versteht sich – 30 bis 50 Mal wiederverwendet werden. Gut für die Umwelt und für die Wirtschaft also.
Deutschland beobachtet die österreichischen Entwicklungen
In Deutschland bleibt das Pfand auf Glasflaschen vorerst weiterhin bei acht Cent. Einwegflaschen und -dosen kosten 25 Cent zusätzlich und Mehrwegflaschen zwischen 8 und 15 Cent.
Der Deutsche Brauerei-Bund hat trotzdem ausgerechnet, was eine Umstellung die Industrie kosten würde:
- Eine Erhöhung von acht auf 15 Cent koste für Brauereien 280 Millionen Euro
- Wenn das Pfand sogar auf 25 Cent erhöht werden sollte, kostet es die Unternehmer:innen ganze 680 Millionen Euro
Das Szenario der Pfanderhöhung auf Bierflaschen scheint in Deutschland also erstmal unwahrscheinlich. Aber nicht nur die hohen Kosten der Umstellung sind der Grund dafür – der Pfandweltmeister Deutschland hat bereits relativ hohe Rücklaufquoten bei Bierflaschen.
Anfang 2024 ist das Pfand in Deutschland übrigens zuletzt angepasst worden. Milchmischgetränke und trinkbare Milcherzeugnisse werden seitdem mit 25 Cent besteuert. Das traditionelle "Feierabendbier" der Deutschen steht erstmal außer Gefahr.
Fliegen ist für viele Menschen nicht gerade das allerliebste Mittel, um an ferne Orte zu gelangen. Viele Passagier:innen plagen Ohrenschmerzen bei Start und Landung. Der Luftdruck verändert sich dabei sehr schnell; das Trommelfell wölbt sich. Das merkt man häufig durch ein Knacken im Ohr.