Die aus dem Ukraine-Krieg entstandene Energiekrise sowie diverse Lieferengpässe haben in den vergangenen Monaten besonders die Lebensmittelbranche stark getroffen. Während die Preise im Zuge der Inflation stetig anstiegen, ist zeitgleich ein Streit zwischen Herstellern und Handel entfacht.
Besonders große Marken haben die Gunst der Stunde genutzt und auch nach Rückgang der Energiepreise ihre erhöhten Margen weiter hoch gehalten. Doch das wiederum akzeptieren viele Supermärkte oder Discounter nicht mehr.
In einigen Fällen konnten Einigungen gefunden werden, in anderen nicht. Manche Händler zeigten sich dabei konsequent. Edeka etwa wehrte sich gegen Preisanstiege und beendete infolgedessen die Zusammenarbeit mit Mars.
Während Mars so einen großen Handelspartner verlor, wurde Edeka mit dem Ausmaß der Trennung konfrontiert. Insgesamt sollen es etwa 400 Produkte sein, die nun in den Regalen fehlen und ersetzt werden müssen. Die Bandbreite ist riesig: Von Katzenfutter wie Whiskas über Twix-, Snickers- und M&M’S-Schokolade bis hin zu Reis von Ben's.
Besonders mager sieht zudem inzwischen das Kaugummi-Angebot in Filialen der Supermarkt-Kette aus. Marken wie Orbit, Wrigley's, Airwaves und Hubba Bubba fehlen in den Regalen, neue Produkte kamen kaum hinzu. Das soll sich nun jedoch ändern. So berichtet die "Lebensmittelzeitung", dass Edeka jetzt die Zusammenarbeit mit der Schweizer Migros-Gruppe verstärke, um seine Lücken zu füllen.
Geplant seien demnach mehrere neue Produkte, darunter Kaffee- und Kaugummisorten. Bei letzterem sollen zehn Sorten der Migros-Eigenmarke Skai in die Regale des Supermarktes kommen, sieben davon in der 20-Gramm- und drei in der 64-Gramm-Packung.
Fabrice Zumbrunnen, Chef der Migros-Gruppe, soll schon länger eine gute Beziehung zu Edeka-Chef Markus Mosa pflegen. Bezüglich der verstärkten Kooperation zeigte er sich gegenüber der "Lebensmittelzeitung" zufrieden:
Weiter erklärte er, dass es gerade aufgrund der hohen Marktkonzentration häufig wenige Alternativprodukte für den Handel gebe. Neben Kaugummi sei ihm zufolge etwa auch Tiernahrung betroffen.