Bei Aldi und Lidl steht eine große Veränderung an. Sie soll das Einkaufserlebnis vereinfachen und Ressourcen sparen. Alles mithilfe der Smartphones der Kund:innen. Auch dm setzt auf eine Neuerung.
Automatische Bezahlmöglichkeiten wie Selbstbedienungskassen haben sich in Deutschland bereits vielerorts etabliert. Es gibt sie in Möbelhäusern, Supermärkten, Drogerien oder Baumärkten und sparen Zeit sowie Kosten.
Eine zusätzliche Möglichkeit, Waren vor Ort zu bezahlen, wollen nun auch Aldi und Lidl für ihre Kundschaft einführen. Mehr Selbstständigkeit lautet dort offenbar bald die Devise. So soll bei den Discounter-Riesen das System Scan&Go ermöglicht werden, wie die "Lebensmittel Zeitung" berichtet. Damit haben Einkaufende die Möglichkeit, die gewünschten Produkte vor Ort ganz unkompliziert mit ihrem Smartphone zu scannen, bevor sie diese in den Einkaufswagen legen. Das spart Zeit und unnötige Arbeit.
Denn: An der Kasse angekommen, ist der Einkauf mit Scan&Go bereits erfasst. Möglich machen dies spezielle Apps des jeweiligen Discounters. Das mühevolle Abscannen der Waren vom Kassenband fällt dadurch aus, Warteschlangen werden kürzer.
Aufmerksam auf die wohl zu erwartende Neuerung wurde die "Lebensmittel Zeitung" laut Bericht durch eine Stellenausschreibung. Gesucht werde bei Aldi Süd aktuell ein Anforderungsanalytiker, der "die Einführung der Scan&Go-App in weltweit über 7000 Filialen" plant und unterstützt.
Offiziell ist diese Veränderung in den Discountern allerdings noch nicht. Auf Anfrage der Zeitung hielt sich Aldi zurück, bestätigte die Einführung der App nicht. In der Antwort hieß es lediglich, dass Aldi Süd den Markt beobachte und davon abhängig prüfe, wie groß das Potenzial des App-Scan-Systems sei. In der Schweiz ist man da schon weiter: Kund:innen haben dort bereits seit einem Jahr die Möglichkeit, Scan&Go zu nutzen.
Laut Bericht könnte auch Lidl bald auf den Zug mit aufspringen. Der Hinweis darauf versteckt sich auf mehreren Webseiten des Händlers. In der Filialsuche ist es seit Kurzem nämlich möglich, "Shop&Go" als Kriterium bei der Suche nach einer Filiale anzugeben. Bisher ohne Ergebnis. Naheliegend ist, dass Lidl auf Test- und Entwicklungsebene an dem neuen System arbeitet.
Lidl blieb bei der Beantwortung der Anfrage allerdings ebenfalls kryptisch. Konkrete Antworten lieferte die Pressestelle nicht, sprach jedoch von "innovativen Checkout-Möglichkeiten".
Ganz anders der Drogeriemarkt dm: Er plant fest mit der Entwicklung von Scan&Go, wie ein Sprecher gegenüber der Zeitung bestätigte. Dort sei bereits ein externes Sytem getestet worden, was bei der Kundschaft allerdings nicht auf großen Anklang gestoßen sei. Weil die Menschen "alles mit dem Handy machen", halte dm laut IT-Chef Roman Melcher trotzdem an der Idee fest.
Bei Kaufland, Rewe und Netto ist das Self-Scanning bereits in vielen Filialen etabliert: In Deutschland soll es an jeweils über 50 Kaufland- und Netto-Standorten möglich sein. Auch in 172 Penny-Filialen und an 167 Rewe-Filialen haben Kund:innen die Möglichkeit, via App einzukaufen. Tendenz steigend.
(ast)