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Ikea-Filialen sorgen mit Restaurant-Änderung für Kritik

IKEA ist ein multinationaler Einrichtungskonzern. Das Unternehmen wurde 1943 von Ingvar Kamprad in Schweden gegruendet und gehoert inzwischen der im niederlaendischen Delft registrierten Stiftung Stic ...
Möbelbauer Ikea ist auch bekannt für sein gastronomisches Angebot. Bild: imago images/ manfred segerer
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Ikea: Änderung im Bistro sorgt für große Aufregung

18.08.2022, 18:02
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Der Möbelriese Ikea will nachhaltiger werden. Das schwedische Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 klimapositiv zu sein. Angesichts globaler Lieferketten und tausender Filialen weltweit ein ambitioniertes Ziel.

Um das zu erreichen, hat Ikea in der Vergangenheit schon diverse Änderungen vorgenommen. Möbel wie das kultige Billy-Regal werden künftig aus robuster Pappe statt aus Holz gefertigt. In vielen Ikeas wurden sogenannte Circular Hubs errichtet, in denen Kund:innen fehlerhafte oder gebrauchte Möbel zu günstigeren Preisen kaufen können. Außerdem setzen die Restaurants der Filialen zunehmend auf pflanzliche Kost und verkaufen vegane Alternativen oft günstiger als tierische.

Aussicht auf Pommes-Verzicht erzürnt Twitter-User:innen

Derartige Neuerungen gefallen nicht jedem. Wie kontrovers sie diskutiert werden können, zeigt sich aktuell auf Twitter. Am Donnerstag schlägt dort ein Foto von einer Ikea-Infotafel hohe Wellen. "Wir verzichten bewusst auf Pommes", steht da in großen Lettern. Eine Portion Pommes verursache in Verarbeitung und Zubereitung über viermal so viel Kohlendioxid wie eine Portion Salzkartoffeln, heißt es auf der Tafel.

Gegenüber t-online bestätigte Ikea die Echtheit des Schildes. In den Filialen in Würzburg und Bremerhaven würden aktuell keine Pommes angeboten werden. Es handele sich dabei aber um "Einzelentscheidungen" der Standorte. Es gäbe derzeit aber keine Pläne, Pommes Frites deutschlandweit aus dem Sortiment zu nehmen.

Twitter-User:innen wehren sich gegen "Belehrung"

Auch wenn es sich letztendlich nur um einzelne Filialen handelt: Fest steht, dass der Gedanke an einen möglichen Pommes-Verzicht bei Ikea viele Menschen wütend macht. "Ich will als mündiger Kunde behandelt werden und nicht als Erziehungsobjekt", schreibt der rechte Blogger Boris Reitschuster, der auch Desinformationen über die Corona-Pandemie und die Klimakrise verbreitet.

Auch der FDP-Politiker Gerhard Papke fühlt sich durch den Ikea-Hinweis bevormundet. "Man kann auch CO₂ sparen, indem man auf Fahrten zu Geschäften verzichtet, die sich dummdreist als Volkserzieher aufspielen", schreibt Papke bei Twitter.

Empörung zieht Spott auf sich

Andere machen sich lustig über die Aufregung, die die Änderung ausgelöst hat. "Und stellt euch mal vor! Im Baumarkt gibt es überhaupt kein warmes Essen", schreibt ein User. Wer sich belehrt fühle, weil ein Möbelhaus keine Pommes mehr anbietet, dem sei auch nicht mehr zu helfen, findet ein anderer.

Ein anderer dankt Ikea dafür, jetzt seine Ruhe zu haben, weil sie es geschafft hätten, "mit einem simplen Verzicht auf Pommes Rechtstwitter so sehr zu beschäftigen".

(nik)

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