Schon seit längerem will Aldi weg vom Image eines reinen Discounters. Immer mehr Kunden verlangt es nach Qualität, nicht nur nach günstigen Preisen. Das gilt auch für Mineralwasser. Die Billig-Sprudel der Discounter sind nicht mehr so beliebt, stattdessen greifen die Kunden lieber zu regionalen Markenprodukten. Beim Bier sieht es ähnlich aus. Das war im Frühjahr ein Grund für Aldi, an seiner Getränkestrategie zu arbeiten – doch das Experiment ist nun beendet.
Seit dem Frühjahr hatte Aldi Süd regionale Biere und Mineralwasser in seinen Filialen angeboten. Für den Discounter durchaus ein lohnendes Geschäft: Die Markenprodukte sind teurer als ihre günstigeren Versionen, werfen also auch mehr Gewinn ab.
Doch offenbar ging die Rechnung nicht auf. Jedenfalls heißt es nun von Aldi Süd: "Nach der Testphase haben wir entschieden, dieses Konzept zunächst nicht weiterzuverfolgen." Das berichtet die "Lebensmittelzeitung".
Gründe für das plötzliche Aus für die Getränke-Strategie nannte Aldi nicht. Experten sehen das Hauptproblem in der Rücknahme des Leerguts. Denn im Gegensatz zu den sonst angebotenen Getränken kommen die regionalen Mineralwasser und Biere nicht in Einweg-, sondern in Pfandflaschen aus Glas.
Die "Lebensmittelzeitung" berichtet außerdem davon, dass die Corona-Pandemie eine Rolle gespielt haben soll. Im Zuge derer müsse Aldi Süd seine Kräfte auf andere Felder konzentrieren, heißt es in dem Bericht.
Ganz vom Tisch ist das Konzept mit mehr regionalen Getränken in Mehrweg-Flaschen aber offenbar nicht. Man behalte sich vor, zu einem späteren Zeitpunkt erneut Mehrwegsysteme für die Filialen zu prüfen, erklärt die Discounter-Kette der "Lebensmittelzeitung". Die Marken Rosbacher, Hochwald, Frankenbrunnen, Rheinfels Quelle und Rhenser sollen wohl weiter erhältlich sein. Außerdem verweist Aldi Süd darauf, dass PET-Einwegflaschen mittlerweile eine verbesserte Ökobilanz hätten.
(om)