Der deutsche Supermarkt-Riese Rewe hat sich Amazon zum Vorbild genommen und eine Neuerung an der Kasse eingeführt, die nach dem Amazon-Go-Prinzip funktioniert: Es geht um das kassenlose Einkaufen. Damit ist Rewe der erste Supermarktbetreiber, der in dieser Sache vorprescht.
In der Kölner Rewe-Filiale in der Zeppelinstraße können sich Kunden seit Dienstag dafür entscheiden, einzuchecken und somit die Kassenschlange vermeiden. Das kassenlose Einkaufen funktioniert dank vieler Videokameras, Gewichtssensoren in den Regalen und Künstlicher Intelligenz. Computer sehen, welche Waren der Kunde einpackt und buchen anschließend den Einkauf nach dem Verlassen des Marktes von der Kreditkarte des Kunden ab.
Wem das aber zu viel Hightech ist, kann auch weiterhin seinen Einkauf an der Kasse scannen lassen und auf die herkömmliche Art seine Lebensmittel bezahlen.
Zuvor hatte Rewe das Konzept in seinem "Pick&Go"-Markt über fünf Monate mit seinen Mitarbeitern getestet. Über 300 Angestellte sollen laut den Angaben des Unternehmens rund 15.000 Artikel eingekauft haben. Und wenn Produkte wieder zurück ins Regal gestellt wurden, haben die Kameras auch das erkannt und diese nicht fälschlicherweise auf den Kassenbon gebucht. Laut Rewe sei das System also zuverlässig. Deshalb dürfen auch Kunden nun in dem neuen Markt in Köln einkaufen gehen und den Laden, 'ohne zu bezahlen' einfach verlassen.
Laut Rewe werden Kunden als fortlaufende Nummern und ihren Skelettmerkmalen verarbeitet. Damit kann jede Bewegung ins Regal erkannt werden. Eine Gesichtserkennung soll es nicht geben. Das heißt auch, dass die Kunden nicht erkannt werden, wenn sie wieder in den Markt kommen.
Damit aber die Zuordnung der Kunden gelingt, müssen diese die Rewe-App "Pick&Go" auf ihr Handy installieren und am Eingang einchecken. Das Auschecken funktioniert dann automatisch mit dem Verlassen des Supermarkts.
Die neue Rewe-Filiale ist das erste Geschäft in ganz Deutschland, das "Pick&Go" möglich macht. Aktuell gibt es lediglich das sogenannte "Scan&Go"-System in mehreren Rewe- und Penny-Markten, das ohne Kassierer auskommt –aber eben nicht ohne Kassen. Ob sich das kassenlose Einkaufen durchsetzt bleibt abzuwarten.
(jab)