Wer nicht selbst erntet – sei es im eigenen Garten oder auf einem Selbstpflückfeld – freut sich im Sommer auf den Start der Erdbeerhütten-Saison. Die kleinen Verkaufsstände, oft in Form überdimensionaler Erdbeeren, tauchen dann wochenlang an belebten Plätzen auf.
Und wenn es so weit ist, pulsiert das Leben rund um die Hüttchen: Verlockende Düfte liegen in der Luft, und viele können dem süßen Genuss nicht widerstehen. Oft wird schon unterwegs genascht – denn wer will bei so viel Erdbeerduft schon warten, bis man zu Hause ist?
Einer der größten Anbieter von Erdbeerhütten in Deutschland ist Karls Erdbeerhof. Mit etwa 480 Verkaufsständen im ganzen Bundesgebiet ist das Unternehmen während der Sommermonate an vielen Orten präsent. Der Geschäftsführer verspricht nun eine große Neuerung.
Geführt wird der Hof derzeit von Robert Dahl. Der Name geht also nicht auf ihn zurück, sondern auf seinen Großvater Karl, der bereits 1921 einen landwirtschaftlichen Betrieb in der Nähe von Rostock führte.
Im Interview mit der "Bild" verspricht der Enkel eine ertragreiche Ernte in diesem Jahr, im Vergleich zum Vorjahr sei sie um 24 Prozent höher gewesen. "Wir hatten letztes Jahr keine besonders gute Ernte", erklärt Dahl. Aber er zeigt sich optimistisch: "Ein altes Motto von meinem Vater sagt: 'Das Gute an einer schlechten Ernte ist, dass es leicht ist, sie im nächsten Jahr zu übertreffen'." Die zusätzliche Ernte sei auch auf die Vergrößerung der Anbaufläche zurückzuführen.
Und eben dieser Anbau ist bei Karls Erdbeerhof auf maximale Produktivität optimiert. Denn eigentlich sind die kleinen Früchte dem Wetter ausgeliefert, die Hauptsaison ist meist im Juni und Juli. Auch bei Dahl war die Ernte noch 1993 laut "Bild" "gerade mal 28 Tage lang. So wie in einem Hausgarten". Seitdem hat sich viel verändert.
Denn "inzwischen konnten wir die Erntezeit durch neue Sorten und innovative Anbauverfahren schon auf über sechs Monate ausweiten", verkündet Robert Dahl gegenüber der "Bild".
Ein entscheidender Anteil war die Entscheidung, Erdbeeren auf überdachten Stellagen anzubauen: "Das macht uns unabhängiger von Witterungseinflüssen, wie zum Beispiel viel Regen. Dort wachsen immertragende Sorten in 1,30 Meter Höhe über der Erde", erklärt Robert Dahl der "Bild".
Zu den neuen Sorten gehört die englische Sorte "Lady Emma". Neben der äußeren Schönheit soll das Früchtchen auch besonders ertragreich sein.
Doch der Geschmack der Erdbeeren-Sorte soll laut "Bild" nicht ganz so gut sein, wie die, die Karls Erdbeerhof im Sommer verwendet.
Durch den eigenen Anbau der Sorten Lady Emma, Karima und Murano können etwa 150 Verkaufsstellen von Karls Erdbeerhof weiter betrieben werden. Die Erdbeersaison kann so sogar bis Anfang November verlängert werden.