Richard Nixon lobbyierte jahrelang schamlos für Pepsi, Jimmy Carter später gleichermaßen für Coca-Cola. Die republikanischen US-Präsidentschaftskandidat:innen werden traditionell von Pepsi unterstützt, die Demokrat:innen von Coca-Cola. Pepsi hatte Michael Jackson, Coca-Cola immerhin den Weihnachtsmann.
Der Kampf der beiden Brause-Giganten zieht eine Schneise durch Weltpolitik und Popkultur gleichermaßen, im Allgemeinen bezeichnet man die Auseinandersetzung um die Marktführerschaft als "Cola-Krieg". Wobei seit einiger Zeit kaum noch von einem Konkurrenzkampf auf Augenhöhe die Rede sein kann: Im Jahr 2022 hat die Coca-Cola-Company einen Umsatz von mehr als 45 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet, bei PepsiCo waren es knapp 91,5 Milliarden US-Dollar.
Dieser Unterschied hängt allerdings vor allem mit dem unterschiedlichen Portfolio der Unternehmen zusammen. Der Pepsi-Konzern vereint neben mehreren Getränkemarken auch diverse Snackhersteller und ist nach Nestlé der zweitgrößte Lebensmittelkonzern der Welt. Coca-Cola konzentriert sich dagegen auf den internationalen Getränkemarkt – und verzeichnet in dem Bereich sogar höhere Umsätze als der Erzrivale.
Gerade in Deutschland hat Pepsi mit einigen Problemen zu kämpfen. Seit längerem waren beziehungsweise sind bei den Supermärkten Aldi, Kaufland, Lidl und Edeka Pepsi sowie zu Pepsi gehörende Produkte nicht zu finden. Der Grund: Durch den Ukraine-Krieg sind die Kosten gestiegen, die Pepsi wiederum an die Ketten versuchte weiterzugeben. Die lehnten ab, Pepsi reagierte mit Lieferstopps.
"Deutschland ist sicherlich der Markt mit den größten Herausforderungen für Pepsi weltweit", sagt der PepsiCo-Geschäftsführer für den deutschsprachigen Markt, Torben Nielsen, dem "Handelsblatt". Daraus sollen Konsequenzen gezogen werden: Pepsi werde laut Nielsen beim durchschnittlichen Literpreis mit Coca-Cola gleichziehen.
Die Preissteigerungen seien demnach schon vor dem Ukraine-Krieg geplant gewesen, wegen der Kosteninflation müssten sie nun aber schneller umgesetzt werden. "Wir verzichten bewusst auf viel Geschäft, denn wir wollen unsere Marken höher positionieren", sagt Nielsen. Zu den Eigenmarken der Händler sei der Abstand bislang zu gering gewesen, zu Coca-Cola zu hoch.
Aktuell kosten 1,5 Liter Pepsi 1,49 Euro, Coca-Cola meistens 1,79 Euro. Pepsi möchte nun nachziehen und im Zuge dessen auch zwei neue Flaschengrößen einführen, sagt Nielsen.
Seit Januar 2022 sind die Regalpreise für Pepsi um 51 Prozent gestiegen, bei Coca-Cola sind es nur 23 Prozent. Das ergab eine Untersuchung des Preisvergleichs Smhaggle für das "Handelsblatt".
Um nicht den Anschluss zu verlieren, habe Pepsi ihr Marketing-Budget erhöht, man wolle die Marke "jung" halten, sagt Nielsen: "Wenn wir nicht Jahr für Jahr in unsere Marke investieren, wird sie irgendwann keine Marke mehr sein."