25 Euro für einen Wocheneinkauf für zwei: Das ist die erste Aufgabe im TV-Experiment für Marc Terenzi und seine Freundin Viviane Ehret-Kleinau. Normalerweise geben die beiden gemeinsam 5000 Euro wöchentlich für Lebensmittel, Wellness und Klamotten aus. Das stattliche Budget ist geschrumpft auf: 100 Euro. Das geräumige Haus eingetauscht gegen eine kleine Wohnung. Das schicke Auto gegen einen altersschwachen Blechhaufen. Was man nicht alles so tut, um mal zu fühlen, wie es ist, nicht so viel Geld zu haben.
Glücklicherweise ist der Spuk schon nach einer Woche vorbei – denn so lange dauert Marc Terenzis Selbstversuch bei "Plötzlich arm, plötzlich reich". In der Sat.-1-Show tauschen der Promi und seine Freundin sieben Tage lang das Leben mit der fünfköpfigen Hartz-IV-Familie Peter, die sich normalerweise mit dem Existenzminimum durchschlagen müssen.
Dass Marc nun jeden Cent umdrehen muss, um durch die Woche zu kommen, ist ihm völlig neu: Der Ex-Mann von Sarah Connor schaut eigentlich nie auf Lebensmittelpreise, wie er gemeinsam mit Freundin Viviane im Supermarkt stehend gesteht. Die Stylistin scheint da etwas mehr auf Zack zu sein: Gleich schlägt sie vor, sich mit Nudeln und Reis einzudecken, um günstig durch die Woche zu kommen. Soße brauchen sie nicht, lieber etwas Tiefkühlgemüse und Öl.
Und während das Promi-Paar die Supermarktregale abschlendert, wird ihnen gewahr: Nahrungsmittel sind ja gar nicht so günstig, wenn man wöchentlich keinen vierstelligen Betrag verjuchtern darf. Verwirrt blickt Marc auf die Markenprodukte, Uncle Ben's Fertigreis würde sich vielleicht schnell zubereiten lassen, ist aber mit 1,69 Euro für zwei Portionen auch ganz schön teuer.
Was also tun? Aha, mal in die unteren Regalreihen schauen. "Hier Schnucki, hier", sagt Viviane und zeigt auf No-Name-Nudeln. "Guck mal, das ist hier 45 Cent!" Heureka! Das Problem der täglichen Kalorienzufuhr scheint gelöst, Marc lacht und freut sich, weil er wieder mal etwas gelernt hat.
"In meinem normalen Leben hab ich das nicht gewusst", kommentiert der Sänger in der Sendung. "Ich weiß es nicht, ich gucke nach oben immer. Ich hab noch nie unten geguckt." Würde man nicht wissen, dass es hier um günstige Teigwaren geht, wären diese Worte fast schon poetisch. Vielleicht eine gute Inspiration für den nächsten Song?
Ansonsten schlagen sich die beiden aber wacker durch, gehen putzen, wie es die Familie Peter tut, bieten an, in einer Werkstatt zu arbeiten, um die Reparaturen für ihr Auto abzubezahlen, freuen sich, wenn sie miterleben, dass die Kinder der Familie Peter sich nun endlich Eisessen oder Reiten leisten können. Zumindest ein paar Tage lang.
Obwohl beide Familien anfangs wenig Verständnis füreinander zeigen, nähern sie sich im Laufe der Show aneinander an, lerne ihre Geschichten kennen, merken, wo es Überschneidungen gibt – so haben sowohl Viviane als auch Katharina Peter ihre Mütter verloren. Katharina wurde daraufhin depressiv und alkoholkrank – und auch Marc hat Erfahrung mit der Sucht: Seit eineinhalb Jahren ist der ehemalige Alkoholiker trocken.
Obwohl sich die Familien im Laufe der Sendung immer mehr einander annähern, immer mehr übereinander erfahren und verstehen, dass jeder Schicksalsschläge erfahren muss, egal ob reich oder arm, bleibt ein fader Beigeschmack zurück. "Für die ist das halt einfach ein Experiment und die wissen, die kriegen ihr normales leben wieder zurück", sagt der 35-jährige Daniel Peter in der Sendung. Dennoch stellt der Hartz-IV-Empfänger am Ende fest: "Geld beruhigt, aber macht nicht glücklich." Weise Worte.
(ak)