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Die USA gelten seit jeher als das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Millionen Menschen träumen davon, einmal einen Roadtrip über die Route 66 zu machen oder irgendwann einmal auf dem Times Square in New York zu stehen.
Wer diesen Traum tatsächlich leben will, muss sich vorher einer aufwändigen Visa-Beantragung stellen. US-Bürger:innen konnten andersherum bisher ohne großen Auswand nach Europa reisen. Was vor allem bei jungen Menschen seit Langem ein absoluter Trend ist, könnte bald allerdings deutlich komplizierter werden – das kommt vor allem in den USA gar nicht gut an.
Die Rede ist von ETIAS, dem Europäischen Reiseinformations- und ‑genehmigungssystem, das ab dem Jahr 2024 für die Grenzen der EU gelten soll. Vor einer Reise in die Länder der Europäischen Union müssen entsprechend auch Reisende aus den USA dann einen Antrag stellen.
Konkret geht es um ein Online-Formular, das vor dem Antritt einer Reise ausgefüllt werden muss und persönliche Daten wie Reisepassnummer und Reisehistorie abfragt. Der Antrag soll 7 Euro kosten, eine Genehmigung erhalten Reisende danach automatisch per Mail. Diese soll anschließend für drei Jahre ihre Gültigkeit behalten.
Bei US-Bürger:innen hat die Meldung für jede Menge Wirbel gesorgt. In den sozialen Netzwerken machen sie ihrem Ärger Luft. "Das ist der Dank dafür, dass wir den Zweiten Weltkrieg beendet haben", kommentiert etwa ein Nutzer. "Ich werde nie wieder nach Europa reisen", erklärt ein anderer.
Bisher konnten Reisende aus den USA bis zu 90 Tage ohne vorherige Anmeldung in und durch die Europäische Union reisen. Einzige Voraussetzung für die Einreise war ein gültiger US-Pass.
Die USA selbst haben für Bürger:innen aus der EU ein ähnliches System wie das geplante ETIAS. Mit ihrem Programm namens ESTA fordern sie von Reisenden bereits seit 2009 eine Anmeldung im Voraus, die knapp 20 Euro pro Person kostet.
Entsprechend groß sind auch die verächtlichen Kommentare aus Europa über den Zorn aus den USA. "Die Hälfte derjenigen, die sich hier beschweren, denken, dass Europa ein Land ist", amüsiert sich etwa ein Nutzer auf Instagram. "Alle müssen zahlen, um in die USA zu kommen. Es ist nur fair, es ihnen gleichzutun", schreibt ein anderer.
Auch Großbritannien plant für 2024 die Einführung eines elektronischen Anmeldeverfahrens für Reisende, die keine Aufenthalts- oder Arbeitsgenehmigung haben. Hier soll der Antrag laut britischer Regierung etwa zehn Pfund kosten.
