Aktuell ist das Internet voll von erschreckenden Videos und Bildern von der griechischen Urlaubsinsel Rhodos. Sie zeigen Szenen der Verwüstung – verlassene Strände, ausgebrannte Häuser und hohe Flammen. Seit Tagen wüten die Brände auf der Insel und die Löscharbeiten werden durch starken Wind erschwert.
Tragisch ist die Situation vor allem für Anwohner:innen, deren Häuser und Geschäfte zerstört wurden. 30.000 Menschen, darunter Tourist:innen und Einheimische, mussten bereits evakuiert werden.
Ein besonders verstörendes Video, was vermeintlich auf Rhodos aufgenommen wurde, sorgt nun für Verwirrung und wirft Fragen auf.
Parents for Future sind Erwachsene aus der Eltern- und Großelterngeneration der Aktivist:innen von Fridays for Future. Sie solidarisieren sich mit den jungen Menschen und unterstützten sie in ihrem Engagement und ihren Vorhaben – auch auf Social Media. Mit einem Twitter-Video sorgen die engagierten Eltern nun aber für Unverständnis.
Der Twitter-Account der Parents for Future teilte, in Anlehnung an die verheerenden Brände auf den griechischen Inseln, ein Video. Zu sehen sind Menschen, die im Meer Wassersport treiben. Darunter sind Wind- und Kitesurfer:innen, die entspannt über das Wasser gleiten. Verstörend ist jedoch, dass im Hintergrund brennende Wälder zu sehen sind. Die Sportler:innen lassen sich davon jedoch nicht die Laune verderben und sind offenbar unberührt von den Rauchschwaden und Löschflugzeugen – ein surreales Bild.
Auch der Text zum Video legt nahe, dass die Aufnahme aus Rhodos stammt. Dort ist zu lesen: "Enjoy your vacation! #DontLookUp". Eine zweideutige Anspielung, die zum einen auf die scheinbar ignoranten Surfer:innen in dem Video verweist. Zum anderen erinnert der Hashtag an den gleichnamigen Katastrophen-Film von Adam McKay mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle.
Am Wasserzeichen ist zu erkennen: Das Video stammt ursprünglich von Tiktok und wurde auf Twitter weiterverbreitet.
Die User auf Twitter rätseln nun, ob es sich dabei tatsächlich um aktuelle Aufnahmen von der griechischen Insel Rhodos handeln kann. Vor allem die vermeintlichen Tourist:innen stehen in der Kritik. "Irre! Ist das echt?", fragt sich da ein Nutzer.
Parents for Futur geben selbst die Auflösung. "Nur zur Klarstellung: Das ist als Symbolbild gedacht", fügten die engagierten Eltern ihrem Tweet hinzu. Das Video stamme vom Columbia River in Washington. Gefilmt wurde es Anfang Juli. Und die Surfer:innen sollen auch keine katastrophenvergessenen Tourist:innen sein, sondern Anwohner:innen.
Trotz der letztlichen Erklärung sorgte das Video in erster Linie eher für Verwirrung, statt für Aufklärung über die katastrophalen Auswirkungen der Klima-Krise zu sorgen.