Wer in Deutschland lebt, nimmt laut Statistischem Bundesamt im Schnitt 32 Urlaubstage. Wer sich diese etwa mithilfe von Brückentagen schlau aufteilt, kann mit vier Urlaubstagen mitunter mehr als eine Woche lang frei machen.
Trotzdem vergeht die Zeit vor allem im Urlaub in der Ferne für die meisten oft viel zu schnell. Umso ärgerlicher ist es, wenn einem eine Krankheit auf Reisen einen Strich durch die Erholungsrechnung macht. Mehrere Fälle in Kroatien geben Tourist:innen nicht nur aus diesem Grund aktuell Anlass zur Sorge.
In einem Bericht des Heidelberger Instituts für Weltgesundheit wurde im vergangenen Sommer eine Reihe an sogenannten Kryptosporidiose-Fällen in Deutschland festgestellt. Demnach standen viele der Meldungen über die spezielle Durchfallerkrankung allerdings in Verbindung mit einer Reise nach Kroatien.
Generell sind Kryptosporidiose-Fälle in Deutschland zwar selten, aber vor allem in Folge von Reisen nicht ungewöhnlich. Die meisten Fälle wurden in den vergangenen Jahren aus Ländern wie Spanien und Griechenland gemeldet. Kroatien zählte nicht zu den gängigen Infektionsländern.
Während 2022 kein einziger Fall von Kroatien-Reisenden gemeldet wurde, zeigte der Bericht allein zwischen Juli und Oktober 23 Fälle. Infolge der Untersuchungen wurden laut dem Bericht die kroatischen Gesundheitsbehörden informiert.
Als Ursache verweisen die Wissenschaftler:innen auf Swimmingpools in der Urlaubsregion Istrien. Demnach hätten sich die Betroffenen auf verschiedenen Campingplätzen aufgehalten, nur eine der befragten Patient:innen habe dabei nicht den jeweiligen Pool genutzt.
Eine Ansteckung mit Kryptosporidiose erfolgt in der Regel durch kontaminiertes Wasser oder kontaminierte Lebensmittel. Möglich ist diese allerdings auch über den Kontakt zu einer bereits infizierten Person. Laut Robert-Koch-Institut sollen Infizierte daher bis zu 14 Tage nach einer Kryptosporidiose-Erkrankung keine Schwimmbäder oder Pools nutzen.
Symptome einer entsprechenden Infektion sind die einer klassischen Durchfallerkrankung. Viele Patient:innen klagen zusätzlich über Fieber.
Unklar ist, ob sich die Anzahl der Fälle nach Meldung an die kroatischen Behörden verändert hat. Während Bäder und Schwimmhallen in Deutschland Regelungen des Infektionsschutzgesetzes unterliegen, liegt die Verantwortung in Kroatien bei den Betreibenden selbst.
Im Rahmen des Eurosurveillance-Programms überwachen Wissenschaftler:innen Erkrankungen wie Kryptosporidiose mit regelmäßigem Blick auf die Expositionsländer. Entsprechend bleibt abzuwarten, inwiefern sich die Zahlen in der kommenden Urlaubssaison entwickeln.