
Shell will für E-Auto-Fahrer:innen attraktiver werden. Bild: imago images / Steinsiek.ch
Geld & Shopping
Shell will in den kommenden Jahren sein Angebot für E-Autos ausbauen. Dafür setzt das Unternehmen jetzt auch auf ein neues Preismodell.
02.07.2025, 16:1102.07.2025, 16:11
Für den standarddeutschen Autofahrer gibt es kaum etwas Erfüllenderes als den günstigsten Spritpreis der Stadt zu ergattern. Ganze Apps drehen sich um den Vergleich der bedeutsamen Centbeträge, stolz klopft man sich auf die Schulter, wenn man nach dem Tanken an einer teureren Zapfsäule vorbeifährt.
Etwas anders verhält sich das Ganze bei allen, die ein Elektroauto fahren. Hier variieren die Preise je nach Anbieter, aber auch je nach Art von Ladesäule. Generell gilt hier: Wer schneller auftanken will, zahlt auch mehr.
Die Preise an der Ladesäule sind an den Strompreis gekoppelt. Und genau hier setzt Marktriese Shell jetzt an.
E-Autos: Shell führt dynamische Preise ein
Als erster Anbieter in Deutschland führt das Unternehmen ein dynamisches Preismodell für seine Schnellladesäulen ein. Konkret soll das Ganze ab sofort an 1600 Ladepunkten im ganzen Land getestet werden.
Hinter dem Modell steckt die Orientierung der Ladepreise am realen Strombörsenpreis in Echtzeit. Dieser schwankt je nach Tageszeit und Nachfrage.
So kann intensive Sonneneinstrahlung am Mittag dazu führen, dass ein Überschuss an Strom aus Photovoltaikanlagen entsteht. Das schlägt sich wiederum im Strompreis nieder.
"Wer zu Zeiten lädt, in denen viel erneuerbare Energie im Netz ist, hilft, das Stromnetz zu stabilisieren" erklärt Shell-Manager Florian Glattes in einer Pressemitteilung. "Und wir können zu diesen Zeiten etwaige Preisvorteile an die Kunden weitergeben."
Das Pilotprojekt soll demnach auch als Test dafür dienen, wie derlei Modelle für mehr Stabilität am Strommarkt führen können. Vor allem in den Abendstunden steigt die Nachfrage durch höheren Verbrauch in Privathaushalten.
Shell will Preisvorteile an Kunden weitergeben
Die dynamischen Preise gelten zunächst nur für Nutzer:innen der Shell Recharge App und der Shell Recharge Ladekarte. Für alle anderen verlangt Shell an den Ladesäulen weiterhin einen Preis von 79 Cent pro Kilowattstunde.
Allgemein wirbt Shell mit einem Spartarif für alle, die sich über die entsprechende App oder Ladekarte einen Account erstellen. Wer eine monatliche Grundgebühr von knapp fünf Euro zahlt, lädt sogar noch günstiger.
Inwiefern sich über die dynamischen Preise nun noch mehr einsparen lässt, bleibt abzuwarten. Laut Shell betrug die maximale Differenz in einem beispielhaften Tagesverlauf im Juni maximal 6 Cent pro Kilowattstunde. Wie schnell die Preise genau weitergegeben werden, ist nicht klar.
Für den Durchschnittsdeutschen dürfte das Modell aber dennoch ein Reiz sein, wieder mit viel Ehrgeiz zum günstigsten Tarif zu "tanken".
Menschen sind Meister:innen darin, uns selbst und anderen weiszumachen, dass alles in bester Ordnung ist – obwohl die Wahrheit ganz anders aussieht. Doch es gibt ein paar Sätze, die Alarmsignale sein können, weil sie unsere Unzufriedenheit durchblitzen lassen (egal wie cool oder gelassen wir zu wirken versuchen).
Viele von uns sind unzufrieden, gestresst oder sogar richtig unglücklich – würden das aber niemals laut sagen. Nicht vor anderen. Und meistens nicht mal vor uns selbst.