Funfact: Shell ist Englisch für Muschel. Bild: AP / Gene J. Puskar
Geld & Shopping
Nicht alles, was verschwindet, löst Trauer aus. Manche Dinge gehen einfach und hinterlassen trotzdem eine Leerstelle. Wenn auch eine trügerische.
Manches, das ist hinlänglich bekannt, vermisst man erst, wenn es einmal nicht mehr da ist. Den Ex-Freund, Olympische Spiele, Angela Merkel. Altgediente, mitunter langjährige Institutionen, verlässlich verankert in unserem Selbst oder den uns umgebenen Verhältnissen. So auch zu beobachten: beim Bargeld. Beziehungsweise dem Abheben von Bargeld.
Weil das digitale Zeitalter mancherorts nicht mehr ist als Hörensagen – oder in den Worten der bereits angesprochenen Landesmutter: "Neuland" – wird uns das physische, haptische, analoge Geklimper und Geraschel der Münzen und Scheine vorerst auch weiter begleiten. Fortan allerdings weniger bei Shell.
Bei Shell konnte man Bargeld abheben – bislang
Denn: Shell stellt seine Kassensysteme an rund 1200 Stationen in Deutschland um. Ziel sei es, die Sicherheit für ihre Stationspartner zu erhöhen, teilt das Unternehmen mit: "Im Zuge dieser Umstellung entfällt mit Wirkung zum 1.7.2025 die Möglichkeit, Bargeld an unseren Stationen abzuheben."
Während man neben Bankautomaten auch an Supermarktkassen – meist ab einem bestimmten Betrag – Geld abheben konnte, war das auch bei den Tankstellen von Shell möglich. Sogar ohne Mindesteinkauf oder Servicegebühr konnten Kund:innen der Deutschen Bank, der Commerzbank, der Postbank und der Hypovereinsbank dort an Bargeld gelangen.
Jene vier privaten Banken bilden zusammen die sogenannte Cash Group, ein Zusammenschluss von Kreditinstituten, der das gebührenfreie Abheben an Geldautomaten der Mitgliedsunternehmen ermöglicht.
Aufgrund einer Kooperation zwischen Shell und der Cash Group konnten entsprechenden Bankkund:innen bislang auch dort Geld abheben. Bis zu 1000 Euro am Tag durften die teilnehmenden Tankstellen auszahlen. Doch das ist künftig nicht mehr möglich und wer daran gewöhnt ist, muss sich nach anderen Lösungen umsehen.
Kooperation zwischen Shell und Banken läuft aus
Denn nun läuft die Kooperation aus – und wird nicht verlängert. In der Mitteilung heißt es: "Diese Funktion wurde zuletzt nur noch sehr vereinzelt von unseren Kunden in ganz Deutschland genutzt."
Wer es nicht wusste, wird es wohl auch nicht vermissen. Und wer hinter der Entscheidung den schleichenden Abgesang des Bargelds wittert, dem sei gesagt: hoffentlich.
Der Ex-Freund wollte vielleicht immer den Münster-Tatort gucken. Zu Olympia gehört auch Rennrodeln. Und Angela Merkel ist womöglich einfach nur nicht Friedrich Merz.
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In Seoul, wo sich Millionen von Menschen durch Straßen, Cafés und U-Bahnstationen bewegen, treffen Großstadtlärm und grüne Ruheinseln wie selbstverständlich aufeinander. Tradition und Moderne soll die südkoreanische Hauptstadt gleichzeitig vereinen.
