Suppen-Fleisch aus dem 3D-Drucker? Hersteller äußert sich zu Verdacht
Essen aus der Dose ist wohl kaum das Gesündeste im Supermarkt, das dürfte allen klar sein. Aber trotzdem geht man als Konsument:in davon aus, dass nur drin ist, was auch draufsteht.
Wenn es dann Schlagzeilen zu Fleisch aus dem 3D-Drucker in Verbindung mit einem Suppen-Giganten gibt, dürfe man zu Recht stutzig werden. Genau solche Schlagzeilen gibt es gerade zu Campbell's, einem US-amerikanischen Unternehmen der Lebensmittelindustrie.
Kommt Campbell's Fleisch aus dem Labor?
"Unsere Suppen bestehen nicht aus 3D-gedrucktem Huhn." Das ist die zentrale Botschaft, mit der Campbell’s aktuell versucht, eine seltsame – und ziemlich peinliche – Krise einzufangen. Der US-Suppenriese sah sich gezwungen, auf seiner Website klarzustellen, dass in den Dosen kein 3D-Huhn, kein Laborfleisch und auch kein "bioengineered meat" steckt.
Auslöser ist ein geleaktes Audio, das dem Unternehmen gerade ordentlich Kopfschmerzen bereitet. Darin soll der Vizepräsident der IT-Abteilung – Martin Bally – behauptet haben, Campbell’s Fleisch "komme aus einem 3D-Drucker".
Campbell’s reagiert laut "The Verge" scharf: "Ein kürzlich aufgetauchtes Video enthält falsche Aussagen über unsere Zutaten. Die Aussagen in der Aufnahme sind nicht nur falsch, sie sind absurd." Campbell’s betont, man nutze ausschließlich Hühnchen von seriösen US-Lieferanten, die USDA-Standards erfüllen.
Campbell's Skandal um eine Audio-Datei
Die Aufnahme ist Teil einer Klage eines ehemaligen Mitarbeiters gegen Campbell, berichtet "The Verge". Er soll das Gespräch mit Bally heimlich aufgezeichnet haben. Und die Vorwürfe gehen weit über 3D-Hühner hinaus. In dem Audiomitschnitt soll Bally rassistische Bemerkungen machen – und gleichzeitig über Campbell’s Essen herziehen: Es sei "bioengineered" und für "arme Leute".
Das vermeintliche Zitat aus der Aufnahme liest sich wie ein Meme: "Selbst in einer Dose Suppe sehe ich das – bioengineered meat. Ich will kein verficktes Stück Huhn essen, das aus einem 3D-Drucker kommt. Du etwa?"
Die Reaktionen auf diese Aufnahme reichen von belustigt bis wütend. Unter einem Tiktok, das die vermeintliche Audioaufnahme enthält, kommentieren US-Amerikaner:innen, dass sie Campbell's nun boykottieren wollen. Eine Person schreibt aber auch im Scherz: "Das Fleisch kommt also aus dem Labor, aber trotzdem machen die nur fünf Stückchen in jede Dose?"
Campbell’s hat den IT-Vizepräsidenten inzwischen beurlaubt, während die Vorwürfe geprüft werden. Das Unternehmen betont: "Die angeblichen Aussagen stammen von jemandem aus der IT – nicht von jemandem, der irgendetwas mit der Herstellung unserer Lebensmittel zu tun hat."
