Five Guys macht Millionenverluste: Deutsche Filialen vor dem Aus
Als einer von Barack Obamas liebsten Burger-Läden erlangte Five Guys um 2009 größere Bekanntheit. Gegründet wurde die Fast-Food-Kette bereits 1986 in den USA. Heute ist sie mit rund 2000 Restaurants weltweit vertreten.
Den größten Wiedererkennungswert hat wohl die rote-weiße Einrichtung, die an klassisch-amerikanische Diner erinnert. Five Guys wirbt zudem damit, dass für die Burger kein Fleisch aus der Tiefkühltruhe verwendet werde. Und auch die Pommes werden nach Unternehmensangaben aus frischen Kartoffeln zubereitet.
Das klingt auf den ersten Blick nach einem ansprechenden Konzept. In den vergangenen Jahren ist die Kette auch in Deutschland expandiert, mittlerweile gibt es hierzulande 35 Filialen. Doch die fahren seit ihrer Eröffnung anscheinend ein deutliches Umsatzminus ein.
Five Guys muss Millionenverluste verbuchen
Die "Rheinische Post" berichtet, dass der kürzlich veröffentlichte Geschäftsbericht für 2023 einen Verlust von 7,5 Millionen Euro offenbart. Addiere man alle Jahresfehlbeträge seit Markteintritt, habe die Fast-Food-Kette in Deutschland mehr als 60 Millionen Euro verloren.
Auch für die Jahre 2024 und 2025 ist es dem Unternehmen offenbar nicht gelungen, eine Trendwende einzuleiten. Dem Bericht zufolge ist auch für dieses Jahr ein "negatives Jahresergebnis" zu erwarten.
"Five Guys ist in Deutschland gescheitert", lautet das entsprechend harte Urteil eines Gastronomie-Experten, den die Zeitung zitiert. Die Strategie, in kürzester Zeit kräftig zu expandieren, um sich möglichst viele Marktanteile zu sichern und langfristig Gewinne einzufahren, scheint nicht aufgegangen zu sein.
Five Guys Germany sei "bilanziell überlastet", heißt es laut "Rheinischer Post" in dem Geschäftsbericht weiter. Demnach übersteigen die Schulden des Unternehmens mittlerweile sein Vermögen. Doch warum sind die deutschen Filialen der Fast-Food-Kette dann nicht schon längst geschlossen?
Mutterkonzern pumpt immer wieder Geld nach
Die Antwort liefert Charles Dunstone. Der britische Milliardär ist Eigentümer der Investmentfirma Freston Ventures, zu der Five Guys Europe gehört. Und die wiederum hat sich dem erwähnten Geschäftsbericht zufolge verpflichtet, "die Five Guys Germany GmbH jederzeit finanziell derart auszustatten, dass sie in der Lage ist, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen".
Der Milliardär scheint also weiter gewillt, Geld in Five Guys Germany zu stecken.
Die Aussicht auf finanzielle Sicherheit wird jedoch nur bis Ende 2026 gewährt, berichtet die "Rheinische Post". Im kommenden Jahr könnte es für die Fast-Food-Kette in Deutschland also eng werden.
Das Unternehmen hat sich nach Veröffentlichung des Geschäftsberichts noch nicht zu seiner finanziellen Krise geäußert. Gemäß einem "Sky News"-Bericht ist Dunstone aber wohl schon auf der Suche nach Käufern für einen Teil des europäischen Geschäfts.
