Supermarkt: Berentzen plant Experimente mit "bewusstseinserweiternden Substanzen"
Gen Z und Generation Alpha verändern den Konsum. Sie setzen neue Maßstäbe, wenn es um Konsumverhalten, Gesundheitstrends und Marken geht. Eine Entwicklung, bei der Unternehmen erst einmal Schritt halten müssen. Ein prominentes Beispiel ist das Trinkverhalten junger Leute. Statt zu Bier oder Wein zu greifen, verzichten viele junge Leute lieber auf alkoholische Getränke.
Hersteller, die sich auf klassische Alkoholsorten konzentrieren, stellt das vor eine Herausforderung. Die Berentzen-Gruppe hat nun eine neue Strategie angekündigt und plant unter dem Motto "Berentzen Evolve 2030 – Serving the evolution of Consumer Behavior" eine umfassende Neuausrichtung. Deren Ziel ist es, sich an gesellschaftliche und marktbedingte Veränderungen anzupassen.
Das gilt auch für alkoholfreie Produkte, denn Berentzen hat insbesondere die Gen Z als Kund:innen ins Auge gefasst.
Berentzen konzentriert sich auf Gen Z-Trends
Gemeinsam mit einem Trendforschungsinstitut hat Berentzen fünf zentrale Entwicklungen identifiziert, die vor allem von Gen Z und Alpha geprägt werden. An diesen Trends möchte man sich in den kommenden fünf Jahren ausrichten, erklärt das Unternehmen am Montag in einer Pressemitteilung. Dazu zählt unter anderem der Longevity-Trend, also das Streben danach, fit und gesund zu bleiben – möglichst für immer.
Im Fokus der neuen Unternehmensstrategie von Berentzen stehen nicht nur der Eintritt in neue Märkte, innovative Vertriebskanäle sowie frische Kooperationsmodelle, sondern auch neue Marken und Produkte, heißt es.
"Wir wollen in allen drei Segmenten – Spirituosen, alkoholfreie Getränke und Frischsaftsysteme – Produkte entwickeln, die sowohl den Trends der Zukunft entsprechen als auch unser Pleasure-Versprechen einhalten", erklärt CEO Oliver Schwegmann dazu. Erste Konzepte sind bereits in Arbeit, darunter Getränke, die den aktuellen Gesundheitstrend aufgreifen würden.
Berentzen will mit beruhigenden Substanzen experimentieren
Ganz verzichten wird Berentzen auf alkoholische Getränke also nicht, das Unternehmen arbeitet aber an Alternativen, denn "die Spirituosenmärkte erwarten neue Antworten. Wir setzen uns daher intensiv mit alkoholreduzierten oder sogar alkoholfreien Varianten auseinander", sagt Berentzen-Chef Oliver Schwegman gegenüber der "Lebensmittel Zeitung" (LZ).
Dafür will der Hersteller Alkohol durch andere Substanzen ersetzen. "Hier könnten andere bewusstseinserweiternde Substanzen wie Gaba zum Einsatz kommen", sagt Schwegmann. Gaba steht für Gamma-Aminobuttersäure, einen beruhigenden Nervenbotenstoff.
Berentzen plant laut LZ den Anteil der alkoholfreien Getränke von den derzeit 30 Prozent auf 50 Prozent bis 2030 zu erhöhen.
