Urlaub am Meer klingt nach endlosen Strandtagen, Salz in den Haaren und Sonnencreme auf der Haut – doch wer ans Wasser will, teilt sich den Lebensraum mit allerhand tierischen Lebewesen. Die meisten davon sind harmlos oder sogar faszinierend, andere können dagegen richtig unangenehm werden.
Gerade in den Sommermonaten häufen sich an Badeorten die Berichte über Quallen-Alarm, Hai-Sichtungen oder andere tierische Zwischenfälle. Durch die globale Erderwärmung kommt es vielerorts zudem zu immer größer werdenden Populationen, die das Baden beizeiten ungemütlich machen können.
Auf der beliebten Urlaubsinsel Mallorca sind es aktuell Mantarochen, die an den Stränden immer häufiger die Badegäste aufscheuchen. Denn an der gesamten Mittelmeerküste scheinen die Tiere seit diesem Frühjahr präsenter zu werden. Ursprünglich war die Rochenart vor allem vor der Mittelmeerküste gesehen worden.
"Es ist ein seltenes Phänomen, da diese Fische normalerweise weit draußen oder in tiefen Gewässern leben", sagte Meeresbiologe Aniol Esteban der spanischen Zeitung "Ultima Hora". Der Grund für die Veränderung im Verhalten der Tiere ist bisher nicht klar.
Der Strand von Illetes in Calvià musste wegen einer Rochen-Sichtung nun vorerst komplett gesperrt werden. Strandbesucher:innen hatten laut dem "Mallorca-Magazin" am Donnerstag einen großen Mantarochen in Küstennähe entdeckt und den Notruf gewählt.
Die zuständigen Behörden sperrten den Strandzugang daraufhin für die Öffentlichkeit. Dieser Schritt gehört zum bestehenden Schutzprotokoll für die Sichtung von Rochen auf Mallorca.
Als besonders besorgniserregend bezeichneten Expert:innen das Verhalten des Rochens bei Calvià. Demnach sei er in Kreisen durch das Meer geschwommen, was bei den Tieren meist auf gesundheitliche Probleme hindeutet. Nicht auszuschließen ist daher, dass die Tiere im Mittelmeer von einem Virus befallen sind.
"Solange wir keine Obduktionen und entsprechende Analysen vornehmen können, lässt sich nichts bestätigen", mahnte jedoch Biologe Esteban.
Wichtig ist für Badegäste auf der gesamten Insel und an allen Stränden am Mittelmeer, dennoch den Tieren nicht zu nahe zu kommen. Auch gestrandete Tiere sollten nicht eigenständig wieder ins Meer zurückgebracht werden.
Mantarochen sind für den Menschen zwar nicht gefährlich. Im Gegensatz zu anderen Rochen-Arten haben sie keinen Giftstachel und sind reine Planktonfresser. Dennoch ist es wichtig, die Tiere nicht zu berühren, um sie nicht zu verletzen oder unter Stress zu setzen.