Der Teufelsrochen hat seinen unschmeichelfhaften Spitznamen von früheren Seefahrern erhalten, weil sie der Meinung waren, die kopflappenartigen Fortsätze, die sogenannten Cephallappen, die sich bei jenem Geschöpf rechts und links des Mauls befinden, ähneln in ihrer Silhouette Hörnern. Das verleihe ihnen ein teuflisches Aussehen.
Dabei hat der Teufelsrochen, auch Mantarochen genannt, eigentlich ein recht friedliches Gemüt. Er ernährt sich ausschließlich von Plankton und kleinen Fischen, die er mit geöffnetem Maul aus dem Wasser filtert, während er scheinbar schwerelos durch die Weite des Mittelmeers und des östlichen Atlantiks gleitet.
Trotz ihrer beeindruckenden Statur – mit einer Spannweite von bis zu fünf Metern und einem Gewicht von mehreren hundert Kilogramm – sind sie harmlos, scheu und für Menschen völlig ungefährlich. Trotzdem wollen sie in der Regel nicht mit ihnen in Kontakt kommen, wieso auch.
Genau das ist nun allerdings passiert und warum, das weiß bislang noch niemand so recht. In den letzten Jahren haben sich die Manta-Sichtungen vor der spanischen Mittelmeerküste unerklärlicherweise gehäuft. Nur ist es dabei nicht geblieben. Auch auf die spanische Mittelmeerküste haben sich einige Rochen verirrt. Allein in diesem Frühjahr wurden knapp 20 Fälle an den Stränden der Balearen, von Katalonien und Valencia gesichtet.
Angesichts der ungewöhnlichen Strandungen von haben Fachleute mehrerer Organisationen rund um das spanische Mittelmeer nun eine gemeinsame Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Ziel ist es, eine koordinierte und fundierte Reaktion auf das Phänomen zu entwickeln.
Nach aktuellem Kenntnisstand deuten erste Auswertungen darauf hin, dass nicht ein einzelner Auslöser, sondern ein Zusammenspiel mehrerer Umweltfaktoren für die Strandungen verantwortlich sein könnte – zumal die bisherigen Fälle keinem klaren Muster folgen. Um den Ursachen weiter auf den Grund zu gehen, wurden gemeinsame Leitlinien beschlossen und verschiedene analytische Maßnahmen eingeleitet.
Gleichzeitig rufen die Expert:innen die Öffentlichkeit zur wachsamen Mithilfe auf: Wer einen Mantarochen in Ufernähe entdeckt, sollte umgehend den Notruf verständigen, damit schnell geeignete Hilfe geleistet werden kann.
Dabei gilt: Keinesfalls die Tiere anfassen oder eigenständig ins Meer zurückbringen. Um zusätzlichen Stress zu vermeiden, ist es wichtig, aus sicherer Entfernung zu beobachten, ohne die Tiere aus den Augen zu verlieren und ohne ihre Ruhe weiter zu stören. Nur so kann gewährleistet werden, dass professionelle Helfer:innen schnell und wirkungsvoll eingreifen können.