Im Urlaub wünschen sich viele Menschen vor allem Erholung und eine Auszeit vom hektischen Alltag. Doch schon die Anreise zum Traumziel kann zur Geduldsprobe werden – besonders bei Flugreisen. Gerade in der Ferienzeit sind volle Terminals, lange Warteschlangen und dichtes Gedränge am Flughafen keine Seltenheit.
Mehrere hundert britische Urlauber:innen hatten am vergangenen Montag die Prozedur an ihren Heimatflughäfen erfolgreich gemeistert und waren in ihre Ferienflieger Richtung Teneriffa gestiegen. Als sie einige Stunden später auf der Kanareninsel landeten, erwarteten die Reisenden Zustände, die eine Urlauberin als "unmenschlich" bezeichnet.
Wie die "Canarian Weekly" berichtet, kam es am "Aeropuerto de Tenerife Sur Reina Sofía", der im Süden der bevölkerungsreichsten Kanareninsel liegt, bei der Passkontrolle zu chaotischen Verhältnissen.
Auf der Insel waren kurz hintereinander mehrere Flieger aus dem Vereinigten Königreich gelandet, wo zu Wochenbeginn die Schulferien begonnen haben. Augenzeugenberichten zufolge hätten mehr als 500 Personen mehr als zwei Stunden im schwülen Flughafen auf ihre Passkontrolle warten müssen. Demnach seien lediglich zwei Kontrollstellen von vier Beamt:innen besetzt gewesen.
Lourdes Torrecillas, eine Einheimische Teneriffas, die von einem Trip nach Bristol zurückgekehrt war, erzählte gegenüber Lokalmedien, dass die Passagier:innen in ihrem Flugzeug 45 Minuten lang ausharren mussten, bis sie aussteigen durften.
Anschließend hätten die Rolltreppen in der Ankunftshalle nicht funktioniert. "Familien mit Babys und ältere Passagiere mussten ihre Kinder und ihr Gepäck durch ein überfülltes Terminal tragen", erinnert sich Torrecillas. Es habe keine Toiletten gegeben, die Menschen seien sichtlich verzweifelt gewesen.
"Drinnen konnten wir unsere Arme nicht mehr bewegen, wir konnten kaum noch atmen, und die Leute schwitzten. Einige Eltern hoben ihre Kinder auf die Schultern, damit sie nicht erstickten", berichtet die Frau weiter.
Die Reisende fällt ein hartes Urteil: "Das war eine unmenschliche Wartezeit. Diese Menschen haben dafür bezahlt, ein paar Tage Sonnenschein zu genießen, sie sollten nicht wie Vieh behandelt werden."
Dass es an dem Flughafen zu chaotischen Zuständen kommt, ist kein gänzlich neues Phänomen. Seit dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union 2020 ist das Land auch nicht mehr Teil des Schengen-Raums. Das macht eine Passkontrolle erforderlich.
Auf Teneriffa, wo mit rund 2,8 Millionen pro Jahr die meisten Urlauber:innen aus Großbritannien stammen, sorgt das regelmäßig für Probleme. Der "Canarian Weekly" zufolge hat der lokale Hotelverband Ashotel in der Vergangenheit wiederholt vor dem Schaden gewarnt, den der Ruf der Insel aufgrund der Verzögerungen nehmen könnte.
Ende 2024 habe zudem die Regionalregierung Teneriffa das Innenministerium in Madrid aufgefordert, für zusätzliche Polizeibeamte auf den Flughäfen der Insel zu sorgen.
