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Hawaii-Urlaub: 2026 wird Touristensteuer für Klimaschutz fällig

Hawaii zieht jährlich Millionen Urlauber an seine Strände.
Hawaii zieht jährlich Millionen Urlauber an seine Strände.Bild: pexels / Brent Keane
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Hawaii: Touristen sollen ab 2026 mit "Green Fee" den Klimaschutz unterstützen

Hawaii will sich durch zusätzlich gewonnene Einnahmen künftig gegen die Folgen der Klimakrise schützen. In der Vergangenheit mussten die Bewohner:innen heftige Umweltkatastrophen überstehen.
30.05.2025, 09:3230.05.2025, 09:33
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Hawaii gehört zu den kleinsten Bundesstaaten der USA, ist aber weltberühmt. Denn die Inselgruppe mitten im Pazifik ist bekannt für Strände, perfekte Surfwellen und den Aloha-Spirit. Es scheint, als könne man im Urlaub auf Hawaii sein bestes Leben führen.

Doch hinter den Postkartenbildern bröckelt es. Klimakrise und Massentourismus setzen dem Paradies immer stärker zu: Küstenerosion, Extremwetter und verheerende Waldbrände, wie 2023 auf Maui, haben dramatische Spuren hinterlassen.

Künftig soll hier eine neue Tourismusabgabe helfen, die Inseln zu schützen. Damit wagt Hawaii einen historischen Schritt, den es so in der US-Geschichte noch nie gab.

Neue Touristensteuer soll Klimaschutz-Projekte finanzieren

Hawaii führt eine sogenannte "Klimasteuer" für Reisende ein. Der Senat hatte bereits zugestimmt, nun liegt auch die Unterschrift des Gouverneurs vor. Die Zustimmung galt als gesichert, da die Maßnahme auf einer von ihm gestartete Initiative beruhte.

Gouverneur Josh Green hatte einen Klimarat gegründet, um die Gesetzgebung zu unterstützen. Das Team befragte 600 Einwohner:innen und sprach mit mehr als 60 Expert:innen aus Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Das Ergebnis ist eine breite Unterstützung für mehr Klimaschutz-Investitionen.

"Es ist ein historisches Gesetz", erklärte Green laut "Honolulu Civil Beat" und fuhr fort: "Kein anderer Bundesstaat hat etwas von diesem Ausmaß getan, um direkt gegen den Klimawandel vorzugehen".

Ab 2026 zahlen Hawaii-Urlauber zusätzliche "Green Fee"

Eine Studie der Initiative "Care for 'Āina Now Coalition" zeigt, wie groß der Handlungsdruck ist: Jährlich fehlen Hawaii mindestens 560 Millionen Dollar für Naturschutz. Im schlimmsten Fall könnte sich diese Lücke sogar auf 1,69 Milliarden belaufen. Es sei also höchste Zeit, gegenzusteuern.

Ab 1. Januar 2026 soll es dann so weit sein. Konkret wird die bestehende Hotel- und Ferienwohnungssteuer (der sogenannte Transient Accommodations Tax, kurz TAT) von 9,25 auf 10 Prozent erhöht. Für Kreuzfahrt-Tourist:innen wird ein gesonderter Satz von 11 Prozent eingeführt.

Der Anteil richtet sich dabei nach dem Preis für die jeweilige Unterkunft. Bei Übernachtungskosten von 300 Dollar etwa wird laut "people.com" eine zusätzliche Abgabe von 2,25 Dollar fällig.

Hawaii: 100 Millionen zusätzlich für den Klima- und Umweltschutz

Die Idee dahinter ist simpel: Wer die atemberaubenden Landschaften Hawaiis genießt, soll auch zu deren Erhalt beitragen. Bis zu 100 Millionen US-Dollar pro Jahr sollen durch die neue Steuer in die Staatskassen fließen.

Damit will Hawaii Umweltprojekte finanzieren, zum Beispiel die Wiederherstellung von Stränden, Aufforstung einheimischer Wälder und den klimaresistenten Umbau öffentlicher Infrastruktur.

Es ist ein großer Erfolg für Green und die Initiative "Care for 'Āina Now Coalition", die sieben Jahre lang für das Gesetz lobbyierte. "Als wir damit angefangen haben, war das eine völlig verrückte Idee", sagt Jack Kittinger gegenüber "Honolulu Civil Beat." Niemand habe gedacht, dass das tatsächlich möglich sei.

Kawika Riley, Vizepräsident der Umweltorganisation KUPU und Mitglied des Klimabeirats von Gouverneur Green, bezeichnete die Entscheidung als "einen ersten wichtigen Schritt, unsere Gemeinschaften zu schützen, unsere Umwelt schön zu halten und auf die Risiken einer wärmer werdenden Welt zu reagieren".

Die Tourismusbranche fürchtet, dass höhere Kosten Urlauber:innen abschrecken könnten. Doch Befürwortende der Abgabe argumentieren: Gerade, weil Hawaii so viele Gäste anzieht, müsse man Strände, Riffe und Wanderwege in gutem Zustand halten, um den Tourismus zu sichern.

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