Mallorca steht vor einer akuten Wasserknappheit. Anhaltende Dürren und der hohe Wasserverbrauch durch den Massentourismus lassen sich als Ursachen ausmachen. Einige Regionen, etwa Pla de Mallorca, mussten bereits Sparmaßnahmen ergreifen, die unter anderem Wasserabschaltungen an bestimmten Wochentagen und Bewässerungsverbote für Privatgärten umfassten.
Die Urlaubsregion Sóller war davon lange gefeit. Doch die rosigen Zeiten sind vorbei. Trotz eines verhältnismäßig feuchten Sommers erlässt die Stadtverwaltung strenge Beschränkungen bei der Wasserversorgung.
In einem offiziellen Dekret spricht der Bürgermeister offiziell von "Sparmaßnahmen", was erstmal deutlich blumiger als "Beschränkungen" klingt. Nur handelt es sich bei diesen "Sparmaßnahmen" um konkrete Verbote, berichtet das "Mallorca Magazin".
Privatpersonen dürfen ihre Schwimmbecken nicht mehr auffüllen, ihre Gärten und Grünflächen bewässern und Fahrzeuge und Terrasse nicht mehr mit Wasser aus der öffentlichen Versorgung reinigen. Doch da hört es nicht auf.
Das städtische Sportzentrum schloss zudem seine Schwimmbäder. Öffentliche Sportanlagen und Straßen dürfen darüber hinaus nur noch "ohne Wasser gereinigt" werden. Und Strandbesucher:innen müssen jetzt ebenfalls ganz stark sein: Sämtliche Duschen werden abgestellt.
Für Urlauber:innen in Hotels könnte der Sparzwang ebenfalls spürbar sein. Die Unterkünfte wollen wassersparende Systeme installieren und zudem Aufklärungsarbeit leisten. Der Bürgermeister selbst fordert zu einem "verantwortungsvollen Umgang mit Wasser für Hygiene und Haushalt auf".
Trinkwassermangel ist nicht unbedingt neu in der Gemeinde, nur gab es lange keine Verbote mehr. Vor 25 Jahren erließ die damalige Stadtverwaltung zuletzt Verbote. Langfristig kommt Mallorca nicht um umfassende Schutzstrategien herum. Einerseits müssen Bestandsquellen geschützt, andererseits eine Lieferinfrastruktur für Notfälle aufgebaut werden.
Denn Probleme, die eine Wasserknappheit bedingen, werden wahrscheinlich in nächster Zeit nicht verschwinden. Dürren kommen häufiger vor und Mallorca selbst dürfte in den kommenden Jahren wahrscheinlich nicht an Popularität als Urlaubsziel verlieren.