Knappe 30 Grad, Trockenheit und Stürme – die aktuelle Wetterlage in Griechenland bietet alle Voraussetzungen für Brände. Bereits jetzt im April ist es viel zu heiß. Am vergangenen Wochenende verzeichnete die griechische Feuerwehr dadurch mehr als 70 Buschbrände und Feuer.
Für die Landwirtschaft hat das fatale Folgen: Ernten und Einnahmen bleiben aus, da nicht genug Wasser zur Bewässerung der Felder vorhanden ist. Und auch für Tourist:innen, die ihre Ferien auf einer der vielen griechischen Inseln planen, drohen Konsequenzen.
Wie die "taz"berichtet, sind die Wasserreservoirs auf den Kykladen leer. Auf der Inselgruppe, zu der unter anderem auch Santorin, Mykonos und Naxos gehören, fielen demnach 2023 nur wenige Hundert Millimeter Regen.
In den zwei Staudämmen auf Naxos befänden sich aktuell lediglich 30.000 Kubikmeter Wasser. Im vergangenen Jahr hatten sie noch 375.000 Kubikmeter gefasst. Auch die zwei Staudämme auf Mykonos seien nahezu leer.
Die Inseln leben primär vom Tourismus – und Tourist:innen (ver)brauchen Wasser. Allein 2023 lag der Wasserverbrauch auf Santorin bei 2,36 Millionen Kubikmetern. Unter anderem fürs Duschen, Kochen und Trinken benötigen Tausende Menschen Wasser. Auf Mykonos sind es sogar drei Millionen Kubikmeter.
Um dennoch genug Wasser auf Vorrat zu haben, nutzen viele Inseln Anlagen zur Meerwasserentsalzung, wie der "Reisereporter" schreibt. Demnach soll es auf den Kykladeninseln 31 Entsalzungsanlagen geben, vier weitere seien in Planung.
Doch das ist teuer. Pro Kubikmeter Trinkwasser werden vier bis zehn Kilowattstunden Energie gebraucht, um dem Meerwasser das Salz zu entziehen. Laut Bericht übersteigen die Kosten für Wasser auf den Inseln die fürs Festland massiv. Sollten die Preise weiter steigen, könnten Hotels und Reiseanbieter diese verstärkt an Tourist:innen weitergeben. Der Urlaub würde damit noch teurer.
Aktuell scheint das aber dennoch die sinnvollste Lösung zu sein. Die Inselverwaltung will mit den Anlagen zukünftig 5000 Kubikmeter Meerwasser entsalzen. "Das ist die einzige Möglichkeit, die Folgen der Klimakrise zu bewältigen", sagte Vizebürgermeister Fotis Mavromatis im Lokalsender "Kykladen 101,3".
Auf Rhodos gibt es indes Pläne, um den Tourismus in Griechenland klima- und ressourcenschonend zu erneuern. Laut einem Bericht von "Handelsblatt" arbeitet die griechische Regierung dazu mit dem Reiseanbieter Tui zusammen.
Das Programm umfasst auch Pläne, um den Wasserverbrauch in den Tourismushochburgen zu reduzieren. Zudem sollen die Busse auf Rhodos zukünftig elektrisch fahren, um Emissionen zu minimieren. Ein 600-Millionen-Euro-Paket der Regierung soll Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen dabei unterstützen, ihre Gebäude energieeffizient zu modernisieren.