Dass Behörden in beliebten Urlaubsgebieten auf gewisse Maßnahmen zurückgreifen, um die touristische Atmosphäre zu wahren, ist nicht weiter ungewöhnlich. Im vergangenen Sommer wurde etwa an den Stränden Barcelonas ein Zigarettenverbot erlassen, damit die Gäste nicht von weggeworfenen Kippen oder vom Rauch belästigt werden.
Badegäste, die sich nicht an solche Maßnahmen halten, müssen oftmals mit Bußgeldern rechnen, die mal höher und mal milder ausfallen können. In einem jüngsten Fall, der die Strände in Portugal betrifft, erscheint die entsprechende Geldsumme allerdings absurd hoch.
Konkret geht es in diesem Fall um Maßnahmen gegen Lärmbelästigung: Die portugiesischen Behörden, allen voran die Seefahrtbehörde AMN, will verhindern, dass sich Menschen an Badestränden von lauter Musik belästigt fühlen.
Dafür ermutigen sie einerseits Einheimische wie Tourist:innen, störende Musik zu melden, und drohen andererseits mit Geldstrafen denen gegenüber, die für die Lärmbelästigung verantwortlich sind. Und diese haben es in sich.
Als Geldbuße, die die AMN dabei für zu laute Musik am Strand verhängt, wird eine Summe von bis zu 36.000 Euro genannt. Ein Verstoß gegen das erlassene Verbot sollte man sich daher lieber zweimal überlegen.
Urlaubs-Gäste, die es genießen, an Stränden mit Freund:innen zu feiern, dürfte das Verbot sicher am meisten stören. Allerdings: Gerade die sollten sich an die neue Vorschrift unbedingt halten. Denn wie die Seefahrtbehörde mitteilt, unterscheidet sie bei ihrer Maßnahme zwischen Lärmbelästigung von Gruppen und Einzelpersonen.
Während letztere mit einer Strafe zwischen 200 und 4000 Euro zu rechnen haben, droht Strand-Gruppen eine Summe zwischen 2000 und 36.000 Euro. Zusätzlich behält sich die Behörde vor, entsprechendes "Zubehör" zu beschlagnahmen.
Die Summe von bis zu 36.000 Euro dürfte für viele Tourist:innen Fragen aufwerfen. Wie etwa die ganz grundsätzliche Frage nach dem Warum. Zudem bleibt bei alldem unklar, ab welcher Lautstärke Musik denn als Lärmbelästigung gilt. Diese Frage bleibt leider offen – ein Spielraum, den die Gäste lieber nicht zu sehr ausreizen sollten.
Die übermäßig hohe Summe hingegen begründet die AMN damit, dass die Ruhe an den Küsten Portugals sowie die friedliche Atmosphäre an den Stränden von entscheidender Bedeutung für die Urlaubs-Gäste sei.
Allerdings: Die Seefahrtbehörde erklärte dabei außerdem, dass die hohen Geldstrafen eher zur Abschreckung dienen sollen. Das eigentliche Ziel sei es, dass alle Badegäste Rücksicht aufeinander nehmen würden.