Auf den Berg Fuji freuen sich Japan-Touristen oft besonders.Bild: pexels / tirachardkumtanom
Urlaub & Freizeit
Japan ist für viele Menschen ein absolutes Traum-Reiseziel. Die Tempelanlagen, die Mega-Citys, das gute Essen – und dazu kommt die ausgesprochene Höflichkeit der Japaner:innen. All das sind gute Gründe für eine Reise in das ostasiatische Land.
Allein die moderne Hauptstadt Tokio mit ihren knapp 14 Millionen Einwohner:innen und gefühlt unendlich vielen Hochhäusern ist überwältigend. Die alte Kaiserstadt Kyoto bildet dazu den traditionelleren Gegenpol. Doch auch der Berg Fuji, die japanischen Inseln und die bekannte Hafenstadt Osaka (2,7 Millionen Einwohner) sind bei Tourist:innen sehr beliebt.
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Es gibt allerdings auch typisch japanische Eigenheiten, von denen Reisende, vor allem aus Europa, überrascht sind. In diesem Artikel erklären wir zehn Dinge in Japan, über die sich Tourist:innen aus Europa nur wundern können.
1. Mit Erdbeeren belegtes Sandwich
Klingt schräg. Aber Japaner:innen schwören auf das mit Erdbeeren belegte Sandwich. Sie essen es zum Frühstück, als Dessert oder als Snack zwischendurch. Es besteht aus weißem Toastbrot, Schlagsahne, Zucker und natürlich den Früchten. Gibt es in Japan in jedem Supermarkt für etwa 250 Yen (2,08 Euro).
2. Umgedrehte Hakenkreuze an buddhistischen Tempeln
In Japan ganz normal: ein umgedrehtes Hakenkreuz an Tempeln und Schreinen.Bild: Privat / Ronja Brier
Eigentlich wollte man doch nur einen der Tempel besichtigen... Aber wenn man die Adresse bei Google Maps eingibt, wird auf der Karte neben dem Namen der Anlage auch ein Symbol angezeigt, bei dem wohl die meisten direkt an ein Hakenkreuz denken müssen. Ein auf links gedrehtes zwar, aber bei Tourist:innen, vor allem aus Deutschland, sorgt es dennoch immer wieder für Verwirrung.
Was hat es mit diesen Symbolen auf Landkarten und in Tempelanlagen auf sich? Die "Manji"-Swastika, wie das aus dem Sanskrit stammende Zeichen genannt wird, gilt im Buddhismus ebenso wie im Hinduismus als religiöses Glückssymbol. Hierzulande ist die Verwendung des Hakenkreuzes verboten.
3. Tätowierungen sind in japanischen Bädern verboten
Gar nicht gerne gesehen in Japan: Tattoos. Und im Onsen schon gar nicht.Bild: Unsplash / Alexander GRey
Wenn man aus Berlin kommt, fällt das direkt auf: Anders als in der deutschen Hauptstadt, wo gar nicht tätowierte Menschen fast eine Seltenheit sind, gibt es in Japan kaum Menschen mit Tätowierungen. Und im japanischen Thermal-Bad Onsen müssen Tätowierungen abgedeckt werden oder sind oft sogar komplett verboten. Der Grund dafür: Tätowierungen werden in Japan in Verbindung gebracht mit der Mafia Yakuza. Und mit denen hat man lieber nichts zu tun...
4. Vogelzwitschern an U-Bahnhöfen in Tokio
Es ist ja nicht unangenehm. Ein bisschen Vogelgesang mitten in der Großstadt. Warum nicht? Aber es gibt tatsächlich einen guten Grund dafür, dass man in U-Bahnhöfen in Tokio Vogelgezwitscher hören kann. Es ertönt aus Boxen – die direkt über den Blindenstreifen hängen. Das sind in Japan in den Boden eingelassene Rillen, die Blinden in der U-Bahn die Orientierung erleichtern sollen. Das Vogelgezwitscher leitet also blinde Menschen akustisch direkt auf den Blindenstreifen.
5. Schlange stehen vor U-Bahnen und Zügen
An japanischen Bahnhöfen geht es anders zu als in Deutschland. Nämlich geordnet.Bild: Pexels / Doan Huy
Bei der Bahn in Japan hat alles seine Ordnung. Das merkt man schon daran, dass es so gut wie keine Verspätungen gibt. Weder bei U-Bahn oder Bus, noch bei Fernzügen. Aber auch am Verhalten der Fahrgäste merkt man das. Gedränge gibt es an japanischen Bahnhöfen nicht. Stattdessen auf dem Bahnsteig aufgezeichnete Wartelinien: Dort reihen sich die Passagier:innen geduldig und geordnet auf, um einer nach dem anderen einzusteigen.
6. Toiletten in Japan machen Geräusche
Was vermisst man als europäische:r Tourist:in nach einem Japan-Urlaub am meisten? So bescheuert es klingt: die Toiletten. Sitzheizung und verschiedene Optionen für Wasserfontänen, bei denen man auch Wassertemperatur und -druck auswählen kann, sind Standard. Und es gibt bei vielen Toiletten in Japan ein Feature, das auf Europäer:innen besonders schräg wirkt. Man kann Geräusche abspielen, um andere eventuell unangenehme Geräusche, zu denen es bei einem Toiletten-Besuch kommen kann, zu übertönen. Das Wasserplätschern per Knopfdruck gibt es sogar auf vielen öffentlichen Toiletten.
7. Paare gehen für Sex ins Love Hotel
Love Hotels sind keine Bordelle. Viele Paare suchen sie für Zweisamkeit auf.Bild: Unsplash / Samuel Berner
Love Hotels sind keine Bordelle, sondern Orte, die Paare für ein bisschen intime Privatsphäre aufsuchen. Anders als in Deutschland leben viele Japaner:innen auch in den 20ern und danach noch mit ihren Eltern zusammen. Und da die Wände der Häuser in Japan extrem dünn sind, ist es auf jeden Fall diskreter, sich für Sex ein Zimmer zu nehmen. Gezahlt wird pro Stunde. In den späten 2000er Jahren besuchten bis zu zwei Millionen Menschen diese Love Hotels – pro Tag. Heute sind Love Hotels in der Krise. Auch weil es viele junge Menschen gibt, die sich als sexuell inaktiv bezeichnen und sehr wenig oder gar keinen Sex mehr haben.
8. Kawaii: In Japan wird alles Niedliche vergöttert
Zu süß gibt es nicht: so funktioniert Kawaii in Japan. Bild: Unsplash / Geoff Oliver
Kawaii ist nicht nur ein Wort. Es ist ein Stil und vielleicht sogar eine ganze Kultur. Übersetzt heißt es so viel wie: "extrem süß" oder "liebenswert". Aber im weiteren Sinne steht Kawaii auch für die Kultur, alles Niedliche zu vergöttern. Dahinter könnte die Harmoniesucht der Japaner:innen stecken, wie Japan-Kenner Andreas Neuenkirchen in der "Welt" erklärt: Wenn man es nur niedlich verpackt, könne auch Unangenehmes die Menschen nicht vor den Kopf stoßen. Aber auch sonst ist Kawaii fester Bestandteil im japanischen Alltag und zeigt sich zum Beispiel an Comic lesenden Erwachsenen in den Öffis oder in Form von Pikachu und Hello Kitty, die auch in vermeintlich seriösen Kontexten auftauchen können.
9. Katzen-Cafés, in denen man Tiere streichelt
In Japan muss niemand alleine Kaffee trinken – zumindest nicht in Katzen-Cafés.Bild: Unsplash / Reba Spike
In Katzen-Cafés bestellt man wie in jedem anderen Café auch Kaffee und Kuchen – während man eine der vielen Katzen dort streicheln oder mit ihnen spielen kann. Das erste öffnete 2004 in Osaka. Und ein Grund für den großen Erfolg der Katzen-Cafés ist wohl, dass viele Japaner:innen in sehr kleinen Wohnungen leben, in denen keine Haustiere erlaubt sind. Und natürlich geht es in Japan immer noch ein bisschen schräger: Inzwischen gibt es Cafés, in denen man auch Otter oder Eulen streicheln kann.
10: Ikigay – Japaner sind wirklich sehr langsam
Ja, es stimmt. Japaner:innen sind langsam. Sie gehen langsam, sprechen langsam, eigentlich sind sie in allem extrem langsam. Oder eben: bedacht. Denn Langsamkeit hat in Japan durchaus Konzept. Ikigay heißt das Lebensprinzip, nach dem viele Menschen dort leben. Es steht für alles, wofür es sich zu leben lohnt und wofür man am Morgen aufsteht. Und Ikigay heißt eben auch, ganz im Hier und Jetzt zu sein, statt sich zu stressen. Darauf muss man sich als Touri mit einem prallen Programm, bei dem eine Sehenswürdigkeit auf die nächste folgt, erst mal einlassen ...
Sie ist das Phänomen des Jahres, die Dubai-Schokolade. Kaum eine Süßigkeit ging so viral, vor allem dank Tiktok. Mittlerweile ist sie so bekannt, dass wahrscheinlich selbst die größten Hype-Ächter:innen ein Stückchen probieren wollen. Pistazie, Engelshaar, Tahini und wahlweise Vollmilch- oder Zartbitterschokolade üben offenbar eine enorme Sogwirkung aus.