Zu keinem anderen Zeitpunkt im Jahr feiern die Menschen in Bayern ihr Bundesland und dessen Kultur so sehr wie während des Oktoberfestes. Auch in diesem Jahr hat das größte Volksfest der Welt, das noch bis Dienstag, den 3. Oktober, geht, wieder Millionen Menschen in die bayerische Hauptstadt München gelockt.
Während die meisten Menschen ausgelassen und friedlich feiern und in den Bierzelten des Oktoberfests gemeinsam eine gute Zeit haben, gibt es jedes Jahr einige, die sich daneben benehmen.
Jüngst machten Meldungen die Runde, denen zufolge zwei italienische Touristen am Donnerstag auf dem Fest den Hitlergruß gezeigt haben. Auch ein 19-Jähriger soll die verbotene Geste am selben Abend gezeigt haben. Alle drei Männer wurden wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen angezeigt.
Neben Schlägereien und anderen Gewaltausbrüchen kommt es auch immer wieder zu Fällen der sexuellen Belästigung. So auch am Samstag erst wieder, wie die Polizei München bei X vermeldete. Die Art und Weise, wie die Beamt:innen die Straftat kommuniziert haben, löste bei vielen User:innen aber Empörung aus.
Denn die Polizei München verfasste einen Tweet zu einer Festnahme auf dem Oktoberfest auf bayerisch. Übersetzt steht dort: "Eine männliche Person hat drei Wiesnbesucherinnen unter den Rock fotografiert. Die Frauen haben alles richtig gemacht und sich direkt auf die Wiesn-Wache begeben. Nach einer Täterbeschreibung konnten wir den Mann festnehmen und erkennungsdienstlich behandeln".
Die Tatsache, dass die Beamt:innen bei einem solchen ernsten Fall von ihrer gewohnten nüchternen Kommunikationsweise abweichen, löst bei vielen User:innen Unverständnis aus. "Ich glaub, es ist nicht so gemeint, aber wenn Ihr das auf bayrisch schreibt, kommt es so rüber als ob Ihr das nicht wirklich ernst nehmt", bringt ein User auf den Punkt, was viele andere beim Lesen des Tweets gedacht haben dürften.
Die Münchener Polizei reagierte umgehend. "So ist es nicht gemeint. Danke für Ihre konstruktive Kritik", schrieb sie bei X. Doch das beruhigte die Gemüter allerdings nicht. "Nichts daran ist lustig", urteilte ein anderer. Andere schlagen in die gleiche Kerbe.
Jedoch verteidigt sich die Polizei in der Kommentarspalte weiter. "Das ist weder seltsam noch humoristisch, sondern lediglich Mundart", schreiben sie an einer Stelle.
Andere User:innen finden die Aktion der Münchner Polizei jedoch gelungen und antworten ihrerseits im bayerischen Dialekt. Einige fordern unter dem Post noch weitere Dialekte, schwäbisch und Kölsch zum Beispiel.
Das wiederum hat die Stuttgarter Polizei auf den Plan gerufen. "Wenn ma de passende Sachbearbeiter erwischt, nemme se au Notrufe uff schwäbisch ond saget 'mer: Danke für den Tipp. Bis 18 Uhr hen mir no reichlich Zeit. Viel Erfolg au no an de Kollega aus Bayern", schreibt diese zu dem Kommentar.
Im Gegensatz zu den Münchner Polizist:innen liefern die Stuttgarter allerdings keine Übersetzung mit.