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Frankreich-Krawalle: Was Touristen jetzt für ihren Urlaub wissen müssen

Frankreich, Schäden nach Ausschreitungen nach tödlichen Polizeischüssen auf 17-Jährigen Ecole elementaire Marguerite Perey Une nouvelle nuit de tensions et de dà gradations dans le Haut-Rhin Strasbour ...
Das Leben in Frankreich wird aktuell vom Tod des 17-jährigen Nahel überschattet. Bild: www.imago-images.de / imago images
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Krawalle in Frankreich: Was Touristen jetzt für ihren Urlaub beachten müssen

04.07.2023, 14:3004.07.2023, 14:35
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Während der französische Präsident Emmanuel Macron seine Reise nach Deutschland am vergangenen Wochenende aufgrund der Krawalle absagen musste, warnen auch immer mehr Länder vor Reisen nach Frankreich.

Wegen der anhaltenden Proteste nach dem tödlichen Schuss eines Polizisten auf den 17-jährigen Nahel befindet sich das gesamte Land im Ausnahmezustand. Tourist:innen müssen sich entsprechend auf besondere Umstände einstellen und sollten gut vorbereitet ins Land reisen.

Was genau in Frankreich passiert ist

In der vergangenen Woche wurde ein 17-jähriger Autofahrer im Pariser Vorort Nanterre von einer Polizeistreife angehalten. Ein mittlerweile verifiziertes Video zeigt die Situation, in der ein Polizist seine Waffe auf die Fahrertür des angehaltenen Autos richtet.

Zunächst scheint die Situation unter Kontrolle, doch als das Auto plötzlich losfährt, feuert der Beamte einen Schuss ab. Der jugendliche Fahrer starb durch den Schuss.

Die beiden Polizisten gaben in einer ersten Aussage an, dass der Jugendliche sie überfahren wollte. Später rückten sie von dieser Darstellung ab und erklärten, dass dieser lediglich ihre Anweisungen nicht befolgte. Gegen den für den Tod von Nahel verantwortlichen Beamten wird wegen Verdacht auf Totschlag ermittelt.

Wie Frankreich auf den Fall in Nanterre reagiert

Der Vorfall löste in der französischen Bevölkerung blankes Entsetzen aus. In den folgenden Nächten kam es in zahlreichen Vororten von Paris zu Ausschreitungen. Auch in den Großstädten Marseille, Lyon, Nantes, Straßburg und Toulouse kam es zu Unruhen und Bränden.

Zwar scheinen sich die Proteste allmählich zu beruhigen, doch zahlreiche Gebäude wurden in der vergangenen Woche beschädigt. Der Gesamtschaden beläuft sich laut Angaben der französischen Arbeitgebervereinigung Medef auf mehr als eine Milliarde Euro, etwa 200 Geschäfte seien geplündert worden.

Noch größer schätzen Expert:innen den Schaden für den französischen Tourismus ein. Das Auswärtige Amt rief in einem Hinweis zu Vorsicht bei Reisen ins Nachbarland auf.

Welche Warnhinweise für Touristen in Frankreich aktuell gelten

Die Orte der Ausschreitungen in Frankreich sollten laut Auswärtigem Amt weiträumig gemieden werden. Urlauber:innen wird geraten, sich regelmäßig über die aktuelle Situation zu informieren.

Eine Stornierung der Reise aufgrund der Proteste ist in den meisten Fällen nicht möglich. Wer mit dem Auto nach Frankreich reist, sollte sich dringend zu überdachten Parkmöglichkeiten informieren.

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Beeinflusst ist in Frankreich momentan vor allem auch das Nachtleben. Zahlreiche Städte haben zwischen 23 Uhr und 6 Uhr eine Ausgangssperre verhängt, darunter die dicht an der deutschen Grenze liegende Kleinstadt Colmar.

Auch in der Hauptstadt Paris sollten Tourist:innen sich frühzeitig auf den Heimweg machen. Zwischen 21 und 6 Uhr fahren aktuell keine Busse und Straßenbahnen mehr, nur die Metro bleibt in Betrieb. Denselben Schritt ging die belgische Hauptstadt Brüssel, nachdem dort ebenfalls Proteste aufgekommen waren.

Young woman in Paris waiting for a train on railway station. Local French commuter going to work or vacation. Tourist using subway or intercity train in France
In Paris verkehrt ab 21 Uhr aktuell nur noch die Metro, keine Busse oder Straßenbahnen.Bild: getty images / encrier

Generell gilt für Tourist:innnen der Rat, sich von Massenansammlungen fernzuhalten. Die gute Nachricht ist jedoch, dass vor allem die bei deutschen Urlauber:innen beliebte Atlantikküste bisher nicht von den Ausschreitungen betroffen war und wohl auch nicht sein wird. Informieren sollten sich trotzdem alle Reisenden, die in diesem Sommer einen Frankreich-Urlaub planen.

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