Italien zählt seit jeher zu den beliebtesten Urlaubszielen Europas. Die malerischen Küsten, das kristallklare Wasser und das reiche kulturelle Erbe locken jährlich Millionen Tourist:innen ins Land. Hier genießt man die "Dolce Vita" – das süße Leben – in vollen Zügen.
Ob beim Essen von frisch zubereitetem Fisch in kleinen Trattorien, beim Sonnenbaden an den endlosen Stränden oder beim Schwimmen im Mittelmeer: Italien bietet eine perfekte Mischung aus Entspannung und Genuss.
Doch dieses unbeschwerte Urlaubsvergnügen wird mancherorts zunehmend von einer Plage getrübt, die sowohl Tourist:innen als auch Einheimische in Sorge versetzt: Quallen.
Die Fischer in Ligurien, die traditionell auf den Fang von Sardellen und anderen Fischen angewiesen sind, sehen sich mit einer nie dagewesenen Herausforderung konfrontiert. "In 40 Jahren Fischerei habe ich so etwas noch nie erlebt", berichtete Luigi Sartori, ein erfahrener Fischer aus der Region, gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur Ansa.
Tonnenweise füllen sich demnach die Netze statt mit Fischen nun mit Quallen, was zu erheblichen wirtschaftlichen Einbußen führt. Die Fischer sind gezwungen, immer weiter hinaus auf das Meer zu fahren, um ihre Fangquoten zu erreichen – eine Maßnahme, die jedoch kaum genügend Abhilfe schafft.
Die Auswirkungen der Quallen-Invasion gehen laut Ansa weit über die unmittelbaren Probleme der Fischer hinaus: Die gesamte Wirtschaft der ligurischen Küstengemeinden, die stark von der Fischerei abhängig ist, steht auf dem Spiel. Durch die sinkenden Fischbestände geraten auch lokale Gastronomiebetriebe unter Druck.
Restaurants, die für ihre frischen Fischgerichte bekannt sind, könnten in Zukunft mit einem eingeschränkten Angebot kämpfen. Die Speisekarten örtlicher Restaurants, die sich mit frischen Fischgerichten rühmen, könnten in Zukunft weniger reichhaltig und abwechslungsreich sein, wenn sich die Situation nicht stabilisiert, warnen Expert:innen laut "Standard".
Erfahrungsgemäß bedeutet eine Verknappung eines Lebensmittels auch den preislichen Anstieg. Fisch könnte also deutlich teurer werden, falls das Problem sich nicht lösen lässt.
Wissenschaftler:innen vermuten dem Bericht zufolge, dass die Quallen-Invasion durch Veränderungen der Meerestemperatur und Windeffekte ausgelöst wurde. Die Klimakatastrophe spielt dabei eine zentrale Rolle und stellt die Region vor neue, unvorhergesehene Herausforderungen. Die Fischerei fordert daher dringende Maßnahmen, um die Nachhaltigkeit der Branche für kommende Generationen zu sichern.
Doch nicht nur die Fischerei hat Grund zur Sorge, wie die Ansa weiter berichtet. Auch Urlauber:innen, die die Strände Liguriens genießen wollen, müssen sich vor den glitschigen Quallen in Acht nehmen.
Der Kontakt mit den Nesselfäden der Quallen kann zu unangenehmen Reaktionen wie Hautverbrennungen, Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerzen führen. Bei einer Berührung mit einer Qualle raten Expert:innen, die betroffene Stelle sofort mit Meerwasser – nicht mit Süßwasser – zu reinigen und anschließend zu kühlen.