
Der unvollendete Apollontempel – auch Portara genannt – zieht viele Urlauber an.Bild: wirestock / imago images
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Auf der griechischen Insel Naxos steht ein uralter Tempel, der jedes Jahr zahlreiche Besucher:innen in Staunen versetzt. Doch kürzlich gab es gleich mehrere Vorfälle mit Tourist:innen, die sich wenig respektvoll verhielten. Das griechische Kulturministerium greift durch.
15.09.2025, 18:4815.09.2025, 18:48
Nach Griechenland zieht es viele Urlauber:innen vor allem wegen der vielen Inseln, die mit mediterranem Klima, kristallklarem Wasser und weichen Sandstränden locken. Doch Hellas hat bekanntermaßen auch eine reiche Geschichte zu bieten. Vielerorts sorgen antike Tempel und Monumente nicht nur bei Geschichtsnerds für Staunen.
Sehenswürdigkeiten wie die Akropolis in Athen oder der Tempel von Delphi sind mehr als 2000 Jahre alt und die Vorstellung, dass die mächtigen Marmorsäulen und kunstvollen Verzierungen ohne moderne Technik, allein durch Menschenhand, geformt wurden, fasziniert viele Besucher:innen.
Das trifft wohl auch auf die Portara zu, die als Wahrzeichen der Insel Naxos gilt. Dabei handelt es sich um ein riesiges, frei stehendes Marmortor, das auf einer kleinen Halbinsel direkt am Hafen von Naxos-Stadt steht. Die Portara war ursprünglich als Eingang zu einem gewaltigen Tempel geplant, der im 6. Jahrhundert v. Chr. dem Gott Apollon gewidmet sein sollte. Der Tempel wurde jedoch nie fertiggestellt – das Tor blieb als einziges Bauteil stehen.
Griechenland: Touristen respektlos, Ministerium knallhart
Heute sehen manche Besucher:innen darin ein Fenster in die Vergangenheit und zeigen sich entsprechend ehrfürchtig. Doch wie so oft gibt es auch einige Menschen, die wenig für die historische und architektonische Bedeutung solcher Bauwerke übrig haben. Das zeigt beispielsweise ein Vorfall, der sich erst im Juli zugetragen hat.
Damals schwappte eine Welle der Empörung durch Griechenland, als das Foto eines Touristen viral ging, der offenbar an der Portara einen Marmorstein in die Höhe hielt; er posierte wie ein Gewichtheber und war mit nichts außer Shorts bekleidet.
Kiriakos Jr. Boulamatsis, ein Einheimischer, soll von dieser Szene ein Foto gemacht und es online gepostet haben. "Sie haben die Grenzen überschritten. Wacht auf, bevor es zu spät ist und am Ende nur noch der Hügel mit den Stufen übrig bleibt", schrieb er dazu, wie der "Greek Reporter" berichtet. Er habe zudem einen Appell an die zuständige Gemeinde gerichtet, stärker gegen solches Verhalten vorzugehen.
Und dieser Appell blieb nicht unerhört. Schon kurz nach dem Vorfall wurde ein Wachmann entsandt; außerdem fand dem "Greek Reporter" zufolge eine Inspektion statt, bei der zwar keinerlei Schäden festgestellt wurden. Allerdings wollte man wohl fürs Erste ausschließen, dass sich erneut ein Hobby-Gewichtheber an den antiken Marmorsteinen vergreift.
Und so entschied das Ephorate of Antiquities of the Cyclades, eine archäologische Behörde, auf Initiative und mit Unterstützung des griechischen Kulturministeriums einen Zaun um die Sehenswürdigkeit zu errichten.
Naxos: Zaun um Portara soll weitere Vorfälle verhindern
Das wiederum kam aber nicht bei allen gut an. Laut "Greek Reporter" schätzen viele Einheimische den freien Zugang zur Portara sehr wert und sehen darin auch ein Symbol der Gastfreundschaft. Darüber hinaus glauben einige, dass ein Zaun auch die natürliche Pracht des Wahrzeichens ihrer Insel beeinträchtige.
Wie die "Griechenland Zeitung" berichtet, hatte die Gemeinde bereits einen Antrag auf "sofortige Entfernung" gestellt. Doch der provisorische Drahtzaun steht bis heute. Und könnte bald durch einen dauerhaften ersetzt werden.
Lokalen Medien zufolge gibt es nämlich Pläne, die Portara zu einer geschlossenen, archäologischen Stätte umzuwandeln. In der Praxis hieße das wohl: Bewachung des Geländes durch Sicherheitsmitarbeiter:innen sowie Einlasskontrollen und Ticketpflicht.
Damit würde sich die Portara wohl in eine lange Liste an weltweiten Sehenswürdigkeiten einreihen, deren Zugang aufgrund von Overtourism eingeschränkt werden muss.
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