
Mallorca: Anwohner rufen regelmäßig die Polizei.Bild: imago images/localpic
Urlaub & Freizeit
17.06.2023, 08:4217.06.2023, 08:42
Normalerweise sind es deutsche oder britische Gäste, die auf den Balearischen Inseln für Ärger sorgen. Sie sind bekannt für Party-Exzesse und Sauf-Eskapaden an den Stränden von Mallorca oder Ibiza.
Doch auch Spanier:innen können mit den ausländischen Gästen mithalten. Jetzt wurde ihretwegen sogar die Polizeipräsenz auf der beliebten Urlaubsinsel Mallorca erhöht.
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Frisch gebackene Abiturient:innen lassen es gerne ordentlich krachen. Das ist keine Neuigkeit und gilt wohl in der ganzen Welt. Spanische Jugendliche fallen jedoch wegen besonders exzessivem Verhalten auf.
Den Abschluss feiern die Festlandspanier:innen dann häufig auf Mallorca. Dort sind sie jedoch keine gern gesehenen Gäste. In den letzten Jahren beschwerten Anwohner:innen sich über Saufgelage und Randale. Besonders in Arenal und Magaluf sorgen die partywütigen Jugendlichen für schlaflose Nächte. Besonders kurios: Die jungen Leute haben beim Feiern auch ein Vorbild. Sie wollen den verrufenen deutschen Sauftouristen nacheifern.

Die Jugendlichen feiern auch abseits der Clubs auf den Straßen.Bild: IMAGO/MiS
Spanische Abiturienten wollen feiern wie die Deutschen
So auch dieses Jahr. Die "Mallorca Zeitung" berichtet von einem Anwohner, der in nur einer Nacht ganze 35 Mal bei der Polizei angerufen haben soll. Grund für seine Beschwerden war mal wieder Ruhestörung. Die Jugendlichen feierten bis in den Morgen.
Beschwerden wie diese häufen sich. Nun soll die Polizei ein für alle Mal Abhilfe schaffen. Seit Mai wurde an den beliebten Stränden rund um den Arenal mehr Polizeipräsenz angekündigt. So wollten die Behörden schon frühzeitig unkontrollierte Saufgelage unterbinden.
Mehr Polizeipräsenz soll helfen
Während der Anwohnerverband die polizeilichen Maßnahmen lobt, beklagen viele Mallorquiner:innen noch immer die unkontrollierten Partys. Zumindest bei einigen Partywütigen zeigt die Polizei-Präsenz jedenfalls ihre Wirkung. Einer meint gegenüber der "Mallorca Zeitung": "Wir haben viele Polizeiautos gesehen und trinken deshalb lieber im Hotel und gehen dann in den Club".
Viele Jugendliche planen ihre Reise nicht alleine, sondern buchen den Urlaub bei einem Veranstalter. Inklusive Flug, Unterkunft und Club-Eintritt belaufen sich die Kosten auf rund 800 Euro pro Person. Auch die Reiseveranstalter wollen unkontrollierte Strandpartys vermeiden. Daher werden die jungen Urlauber:innen in einem Dokument über Verhaltensregel aufgeklärt. Wie sehr sich die Abiturient:innen das zu Herzen nehmen, ist jedoch fraglich.

Auf Mallorca wird bis in die Morgenstunden gefeiert.Bild: IMAGO/Chris Emil Janßen
Auch trotz Benimm-Kodex und mehr Polizei bleibt es laut an den mallorquinischen Stränden. Das wird den Sommer über wohl auch erstmal so bleiben.
Das Schlafzimmer ist viel zu weit weg und gerade ist keine Menschenseele in der Nähe: Dann kann ein Schäferstündchen in der Öffentlichkeit ja eigentlich nicht schaden, oder? Wie viel das im Ernstfall kostet und wo es offiziell erlaubt ist, liest du hier.
Wo kein Kläger, da kein Richter: Solange man bei einer Straftat nicht erwischt wird, muss man in der Regel auch nichts bezahlen. Wie sieht es bei Sex in der Öffentlichkeit aus? Zählt es als Öffentlichkeit, wenn keine potenziellen Zuschauer:innen da sind? Und wie teuer wird es, wenn dann doch jemand kommt? (Doppeldeutigkeit beabsichtigt)