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Bayern: Diese geheimen Schätze liegen im Starnberger See

01.01.2023, Bayern, Feldafing: Menschen genie
In den Tiefen des Starnberger Sees könnten sich zahlreiche Schätze befinden. Bild: dpa / Karl-Josef Hildenbrand
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Bayern: Diese geheimen Schätze liegen im Starnberger See

22.10.2023, 09:09
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Sie sind auf der Suche nach dem Fund ihres Lebens: Schatzsuchende. Sie versuchen, historisch oder finanziell wertvolle Gegenstände zu finden. Ob an Land, etwa mit dem Metalldetektor beim "Sondeln", oder in den Tiefen der deutschen Seen: Es gibt viele Gegenden in Deutschland, die sich für diese Art des Hobbys anbieten.

Wie Archäologen erklären, befinden sich auch im Starnberger See bei München zahlreiche Schätze. Allerdings vermuten sie dort hauptsächlich andere Dinge, als Schatzsuchende sich wohl erhoffen.

Archäologe erklärt Wert der Funde im Starnberger See bei München

Auch der promovierte Unterwasserarchäologe Florian Huber taucht immer wieder ab. Allerdings sucht er nicht nach dem plötzlichen Reichtum, sondern nach neuen Puzzlestücken der Geschichte.

18.06.2023, Bayern, Percha: Sonnenhungrige genießen am Vormittag das warme Wetter auf einem Steg am Starnberger See. Foto: Peter Kneffel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Dort, wo die meisten Menschen das Wasser genießen, sind viele Schätze verborgen.Bild: dpa / Peter Kneffel

Als Archäologe sei er auf der Suche nach Erkenntnissen. "Ein alter Lederschuh oder eine Klinge kann der größere Schatz sein als Gold und Silber", erzählt er gegenüber "Abendzeitung München" (AZ). So verrate etwa eine Goldmünze deutlich weniger über vergangene Zeiten als andere Gegenstände.

Seen seien wahre Fundgruben und somit spannende Anlaufstellen für Archäologen, wie der 48-Jährige erklärt: "Die Menschen haben von jeher mit den Seen interagiert. Bereits vor mehreren Jahrtausenden gab es Pfahlbausiedlungen. Und die Seen waren natürlich Transportwege."

Besonders interessant ist für den Archäologen der Starnberger See, der etwa 25 Kilometer südwestlich von München liegt. Denn: Hier lebten die Menschen bereits in der Steinzeit, das wisse man aufgrund von bereits gemachten Funden. Die Taucher der Bayerischen Gesellschaft für Unterwasserarchäologie holen hier laut Huber ehrenamtlich Jahr für Jahr kulturgeschichtliche Schätze aus dem Starnberger See. Und wahrscheinlich befinden sich in dem Gewässer noch viel mehr davon.

Das verraten die wahren Schätze im Starnberger See

Nicht nur gesunkene Schiffe, auch andere Hinterlassenschaften der Menschen seien interessant. Sogar Abfall. Dieser könne viel über das vergangene Leben aussagen. "Was haben die gegessen? Etwa Fische oder Ziegen?", fragt er. Unter Wasser werden Abfälle und andere Dinge oft tausende Jahre konserviert, was an der Luft längst verrottet wäre.

Auch über den Fortschritt sagen Funde viel aus. Alte Brückenanlagen oder Boote etwa zeigen, welche technischen Innovationen es zu welcher Zeit gab, wie er erklärt. Und die Ladung der Boote verrate etwa viel über den historischen Handel.

München: Der Starnberger See spielt eine historisch wichtige Rolle

Seen sind also wahre historische Fundgruben. Warum es besonders im Starnberger See so viel zu finden gibt, erklärt der Archäologe Maximilian Ahl der "AZ": "Der See war schon immer Dreh- und Angelpunkt der ganzen Region." Der Wissenschaftler fand dort etwa bereits mit seinen Kollegen einen 13,5 Meter langen Einbaum, vermutlich aus dem Jahr 900 vor Christus stammend.

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Der Starnberger See ist seit jeher Dreh- und Angelpunkt der dort ansässigen Menschen.Bild: imago images / Ulrich Wagner

Auch 6000 Jahre alte Funde seien in dem See bereits gemacht worden. So etwa die älteste jemals gefundene Schnur in Bayern. Sie stamme aus der Steinzeit und wurde bei Kempfenhausen entdeckt, wo die Menschen damals in Pfahlbausiedlungen gelebt hatten. Ein wichtiger Fund, wie Ahl findet: "Wir können mit den Funden aus dem See Bayerns Geschichte erlebbar machen."

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Viele weitere Schätze im See bei München erwartet

Zudem ist er überzeugt davon, dass es im Starnberger See noch "viele ungeborgene Schätze" zu finden gebe. Allerdings verpasst er den zahlreichen Goldsuchenden einen Dämpfer:

"Anders als an Land haben die Menschen früher Schätze in der Regel nicht im See vergraben beziehungsweise versenkt – außer womöglich aus religiösen Zwecken."

Auf dem Boden des Sees dürfte zwar kein Nazi-Gold versteckt sein, wie vielfach in Schatzsucher-Kreisen spekuliert. Andere Relikte des Zweiten Weltkriegs könnten sich dort aber befinden.

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