Mallorca ist und bleibt eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen. Eine Auswertung aus dem Jahr 2023 zeigt, dass auf Platz eins der Tourismus-Rangliste Deutschland selbst liegt. Spanien mit den kanarischen und balearischen Inseln, zu denen auch Mallorca zählt, liegt direkt dahinter auf Platz zwei.
Die Treue der Deutschen ihrer Lieblingsinsel gegenüber war auch zu Beginn dieses Jahres noch spürbar: Ganze 29 Prozent mehr Deutsche als im Vorjahresmonat reisten im März auf die Balearen, schreibt das lokale Medium "Mallorca Zeitung". Im April waren es 12,6 Prozent und im Mai immer noch 9,3 Prozent mehr als im vergangenen Jahr.
Aber kaum begann der Sommer, brachen die Zahlen ein. Minus 1,8 Prozent weisen die Zahlen der spanischen Statistikbehörde Frontur für den Juni aus. Das umfasst laut "Mallorca Zeitung" etwas mehr als 1,135 Millionen Urlauber:innen aus Deutschland. Damit haben im Juni etwas weniger Deutsche den Weg auf die Inseln gefunden als im April.
Neuere Zahlen gebe es für diesen Sommer bisher nicht, doch auch im Juli und August sei offenbar weniger Deutsch auf den Straßen der Inseln zu hören als in früheren Jahren.
Die "Mallorca Zeitung" sprach darüber mit Juan Miguel Ferrer, dem Chef der Qualitätsinitiative Palma Beach und Gastronom an der Playa de Palma. Er bestätigt den Eindruck: "Es halten sich auf jeden Fall weniger Deutsche an der Playa de Palma auf als in den Vorjahren.
Das ging im Juni los und hat sich durch den Juli und August gezogen", sagt der Unternehmer. Allerdings sei das gar keine ganz neue Tendenz. "Das haben wir in den Vorjahren schon ein wenig festgestellt. Die Deutschen kommen inzwischen lieber in der Vorsaison und wieder ab September."
Auch andere Expert:innen der Tourismus-Branche zeigen sich wenig beunruhigt. Der Vorsitzende der Hoteliersvereinigung an der Playa de Palma, Pedro Marín, verweist darauf, dass die Zahl der Besucher:innen schon immer von Monat zu Monat schwankte.
Abgesehen von den stetig steigenden Preisen gab es für die rückläufige Zahl diesen Sommer aber noch eine andere Erklärung: "Alle vier Jahre, wenn eine Fußball-Europameisterschaft stattfindet, haben wir diese schwächeren Monate – und dazu war die EM diesmal in Deutschland", sagt Ferrer. Da bevorzugten viele den Urlaub im eigenen Land, in den Biergärten oder auf den Fanmeilen.
Dieser Faktor wird die Besucher:innenzahlen im nächsten Jahr zumindest nicht beeinflussen. Maria Gibert, die Präsidentin der Vereinigung der Ferienvermieter Febhabtur, sorgt sich jedoch wegen der Proteste gegen Massentourismus: Diese könnten eventuell für weniger Buchungen sorgen.