American Airlines verzichtet auf Handgepäck-Messrahmen an Gates
Wer bei Flugreisen auf ein Aufgabegepäck verzichten möchte, um Geld zu sparen, wird die Problematik mit dem Handgepäck kennen: Jeder Zentimeter und jedes Gramm müssen genutzt werden, um so viele Klamotten, Souvenirs und Reiseutensilien wie möglich transportieren zu können.
Dabei reicht dann am Gate, kurz vor dem Boarding des Flugzeuges, der Anblick eines Metallkonstrukts, um schwitzige Hände zu bekommen: die sogenannten Handgepäckschablonen oder auch Gepäckmessrahmen. Sie stehen drohend im Weg, und so mancher wird schon ein innerliches Stoßgebet von sich gegeben haben, jetzt nicht dazu aufgefordert zu werden, sein Gepäck zum Abmessen in diese Metallrahmen stellen zu müssen.
Denn wenn das Handgepäck die vorgegebenen Maße überschreitet oder zu schwer ist, kann das ziemlich teuer werden.
Das führt immer wieder zu Diskussionen, die den Boarding-Prozess auch mal in die Länge ziehen können. Zum Beispiel, wenn Passagier:innen – auf Biegen und Brechen – beweisen wollen, dass ihr Gepäck sehr wohl den Maßangaben entspricht.
Neue Handgepäck-Regel zugunsten von Kunden
Ryanair hat zuletzt auch die Bestimmungen zu Handgepäck verschärft, Bodenpersonal soll sogar höhere Prämien bekommen, wenn es zu große oder zu schwere Handgepäckstücke ausfindig macht. Deswegen überrascht aktuell der Schritt von American Airlines, auf die Gepäckmessrahmen am Gate ab sofort verzichten zu wollen.
Als Hauptgrund nennt die Airline gegenüber dem Branchenportal "View from the Wing" die Diskussionen während des Boarding-Prozesses rund um die Größen der Handgepäckstücke. Diese möchte man in Zukunft vermeiden.
Airline-Personal: Im Zweifel für den Koffer entscheiden
Künftig entscheiden die Mitarbeitenden am Flughafen selbst, ob das Handgepäck mit in die Kabine darf – oder doch in den Frachtraum muss.
"View from the Wing" soll eine interne Mitteilung vorliegen, laut der das Personal ab sofort im Zweifel zugunsten der Kund:innen entscheiden soll. Wenn ein Trolley also ein paar Zentimeter zu groß ist – aber nicht aussieht, als würde er gleich das Flugzeug verstopfen –, darf er meistens trotzdem mit an Bord.
Ganz verschwinden die Metallrahmen übrigens nicht. In den Abflugbereichen sollen sie weiterhin stehenbleiben. So können Passagier:innen vorher selbst prüfen, ob ihr Gepäck den Maßangaben entspricht.
Für Reisende könnte das alles ein wenig entspannter werden – vor allem für Leute mit knapp übergroßem Handgepäck. Viele Koffer werden immerhin mit Maßen beworben, die ohne Griffe und Rollen gemessen sind – was in der Realität schnell zu Problemen führen kann. American Airlines will hier offenbar ein Auge zudrücken.