Auf der griechischen Insel Rhodos geriet 2023 ein großer Waldbrand außer Kontrolle. Er erreichte schnell dutzende Hotels, woraufhin rund 25.000 Gäste evakuiert werden mussten – darunter ungefähr 7000 Deutsche. Für die Bewohner:innen der Urlaubsinsel war dies fatal. Viele verloren nicht nur ihr ganzes Hab und Gut, sondern auch ihre Existenzgrundlage.
Die meisten Bewohner:innen der Insel leben nämlich größtenteils vom Tourismus und dieser wurde durch die Brände nachhaltig geschädigt. Aus diesem Grund startete die griechische Regierung eine Initiative, um die Tourist:innen zurückzuholen.
Um Tourist:innen zu animieren, wieder auf Rhodos Urlaub zu machen, schenkt die Regierung allen zurückkehrenden Reisenden eine Woche Urlaub im Wert von 500 Euro. Die einzige Bedingung lautet, dass man zu den Hotelgästen gehört, die evakuiert werden mussten. Das Herkunftsland ist egal, auch Griech:innen können von dem Angebot Gebrauch machen.
Es sind zwei Zeitfenster für das Angebot vorgesehen. Der erste Zeitraum geht bis zum 31. Mai, der zweite vom 1. Oktober bis zu 15. November.
Das Programm wird von den Tourist:innen gut angenommen. Von den 25.000 Evakuierten haben sich mehr als 5000 für die erste Zeitperiode des Angebots angemeldet. Der Vorsitzende der Hoteliersgewerkschaft von Rhodos – Yannis Papavasiliou – empfindet die Resonanz als sehr gut, wie der "Focus" berichtet. Er erwartet, dass die Zahlen für den zweiten Zeitraum noch einmal höher sein werden.
Die Urlaubsreisen werden mit ungefähr 4 Millionen Euro aus dem extra eingerichteten Notfallprogramm der griechischen Regierung finanziert.
Während Luxusressorts in Rhodos schnell wieder aufgebaut wurden, sind viele Teile der Insel noch zerstört und warten noch auf Hilfen. Freiwillige Helfende arbeiten an der Wiederaufforstung verbrannter Wälder, um die natürliche Umgebung wiederherzustellen. Die Bemühungen umfassen das Pflanzen neuer Olivenbäume und die Vorbereitung der Umgebung für die Rückkehr von Wildtieren.
Trotz der verheerenden Brände berichten Tourismusmanagende von einer schnellen Erholung der Buchungslage. Die Flüge nach Rhodos sind nahezu ausgebucht, viele Hotels haben bereits wieder geöffnet und empfangen Gäste. Die meisten touristischen Einrichtungen sind funktionstüchtig, und viele Hotels berichten, dass sie nur minimale oder gar keine Schäden erlitten haben.
Die lokalen Behörden und die Tourismusindustrie arbeiten eng zusammen, um sicherzustellen, dass die Sicherheit und das Wohlergehen der Gäste gewährleistet sind. Maßnahmen umfassen verstärkte Brandschutzmaßnahmen und eine ständige Bewertung der Situation durch große Tourismusunternehmen wie TUI, die spezielle Flüge organisierten, um Touristen sicher zurückzubringen oder umzuleiten.
Die schnelle Wiederbelebung des Tourismus auf Rhodos, unterstützt durch gezielte Regierungsmaßnahmen und lokale Initiativen, zeigt die Bemühungen zur Stabilisierung der Region. Diese Maßnahmen sind entscheidend für die fortlaufende Erholung der Insel.