
Mit Kindern essen gehen? Für einige eine Zumutung. Bild: pexels / RDNE Stock project
Urlaub & Freizeit
Der Restaurantbesuch ist für viele etwas ganz Besonderes. Wenn es da nicht perfekt läuft, kippt schnell die Stimmung. Ein Gastronom meint, die Verantwortlichen für solche unperfekten Momente gefunden zu haben.
10.06.2025, 13:1410.06.2025, 13:15
Wenn man Kinder bekommt, so sagen die meisten, verändert sich das ganze Leben. Man schläft weniger, man wird schambefreiter und vor allem empfindet man eine ganz besondere Form der Liebe zu einem anderen Menschen.
Mit der Veränderung kommt aber gleichzeitig eine Menge Verantwortung. Viele Paare üben das gewissermaßen vor dem ersten Kind schonmal mit einem eigenen Hund. Dass zwischen den beiden Familienmitgliedern aber ein gewaltiger Unterschied liegt, zeigt nun ein Gastronom aus Österreich.
Gastronom kritisiert Gäste mit Kindern
Immer wieder äußern Restaurantgäste und Wirte ihr Unbehagen über Kinder. Einige Gaststätten und auch Hotels verbieten sogar den Zutritt für Personen unter 16 Jahren.
Der österreichische Gastronom Mario Pulker hat sich im "Standard" ebenfalls äußerst deutlich zu der Thematik geäußert: Er stellt klar, dass ihm Hunde als "Gäste" sehr viel lieber seien als Kinder.
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Demnach könnte man beim Haustier darauf vertrauen, dass es ruhig unter dem Tisch liege und gelegentlich einmal etwas trinkt. Kinder hingegen würden mit ihren Händen die Fenster verschmieren, Salzstreuer ausleeren und für viel Unruhe und Schmutz sorgen.
Pulker selbst habe in seinem Betrieb klare Regeln aufgestellt: Wenn jemand sich nicht benehmen könne, würde er die Gäste einfach rausschmeißen. Er sieht den Ursprung des Problems aber in der Erziehung. "Dulden Eltern massive Ungezogenheit beim Essen auch am eigenen Tisch?", fragt er provozierend.
Kinderfreie Restaurants polarisieren
Besonders auf Social Media entzünden sich immer wieder hitzige Debatten, wenn ein Restaurant konkrete Regeln einführt, die Kinder komplett ausschließen. Die Fronten verlaufen dabei oft entlang typischer Konfliktlinien: Eltern fühlen sich ausgeschlossen, kinderlose Gäste fordern Verständnis für ihr Bedürfnis nach Ruhe. Was für die einen nach elitärem Snobismus klingt, ist für andere schlicht ein Angebot an eine bestimmte Zielgruppe.
In Japan und den USA existieren kinderfreie Lokale schon länger, teils auch eigene Restaurantketten mit "adults only"-Konzept. Befürworter:innen argumentieren vor allem mit dem Wunsch nach Ruhe und Erholung. Gerade in gehobenen Lokalen, in Wellnesshotels oder bei romantischen Candle-Light-Dinners seien tobende Kinder ein Stimmungskiller.
Auf der anderen Seite steht massive Kritik, vor allem von Eltern. Sie empfinden solche Verbote als ungerecht – schließlich gehörten Kinder zur Gesellschaft dazu. Zudem stelle ein generelles Verbot alle Eltern unter Generalverdacht, ihre Kinder nicht im Griff zu haben.
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Während Jungs ihre ADHS-Diagnose oft schon im Kindesalter erhalten, wird die Mehrheit der Frauen erst im Erwachsenenalter diagnostiziert, oft wenn sie Mütter werden und ihr bisheriges Organisations- und Regulationssystem kollabiert.