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Badewetter ist vorbei, außer vielleicht für alle Hartgesottenen mit einer Leidenschaft für Unterkühlungen. Doch auch abseits der Eisbad-Community zieht es weiterhin viele Urlauber:innen an die Ostsee. Gerade an sonnigen Herbsttagen können Spaziergänge am Strand schließlich für einen netten Ausgleich sorgen.
Darüber hinaus boten zum Beispiel die Ostseestrände auf Usedom und Rügen Glühweinstände und Strandkörbe, um sich noch etwas zu erholen. Bitter ist allerdings, dass es die Flechtmöbel wohl nicht mehr gibt. Und da soll es nicht aufhören. Die CDU ist empört, auch wenn es für das Verschwinden einen ernsten Hintergrund gibt.
Seit Mitte Oktober dürfen nicht nur keine Körbe mehr am Strand stehen, sondern auch keine Getränkewagen. Damit fällt auch der Glühweinverkauf weg. Laut CDU hängt das mit einem Verbot des zuständigen Amts für Landwirtschaft und Umwelt zusammen.
Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern, Wolfgang Waldmüller, sieht darin einen "ohne Not herbei konstruierten" Wettbewerbsnachteil für die hiesige Tourismusindustrie, erklärt er dem "Nordkurier".
Die Anschuldigung rührt daher, dass es in Polen auch bis in den Winter Strandkörbe und Getränkeverkäufe gibt. Wobei es eine offene Sache sein dürfte, wie kriegsentscheidend Strandkörbe und Glühweinbecher für die Urlauber:innen sind.
Waldmüller holt noch etwas weiter aus, denn das Ganze sei nach CDU-Recherche "mittlerweile ein flächendeckendes Problem von den Kaiserbädern bis zur Grenze nach Schleswig-Holstein."
Die SPD-Landtagsfraktion hält laut "Nordkurier" dagegen, betont, dass das Verbot eine Vorsichtsmaßnahme zum Schutz vor Sturmfluten sei, von der vor allem Strandkorb-Vermieter:innen profitieren. Für die CDU ist die Begründung aber zu schwach. Wettervorhersagen seien so präzise wie nie, aber die Landesbehörden würden sie als "milde Form von Voodoo" behandeln.
Völlig falsch ist das nicht. Normalerweise geben meteorologische Vorhersagen früh genug Bescheid, wenn sich etwas zusammenbrauen sollte. Dafür müssen die Strandkorbbetreiber:innen aber stets auf Stand bleiben. Doch das gilt auch für die wärmeren Jahreszeiten.
Wie die Regelung ankommt und ob es Umsatzeinbußen gibt, wird sich noch zeigen. Jedenfalls bieten die Ostseestrände auf Rügen und Usedom noch viel mehr als nur Strandkörbe und Würz-Fusel.
