Urlaub auf den Kanaren: Restaurantsterben schreitet voran
Jahr für Jahr zieht es Millionen Reisende auf die Kanaren. Die vielfältige Natur, die schönen Strände, das meist herrliche Wetter übt eben eine ordentliche Anziehungskraft aus. Insofern konnte die Tourismusindustrie auf Inseln wie Teneriffa, Fuerteventura und Gran Canaria ordentlich wachsen. Es zeichnet sich aber ein Negativtrend ab. Besonders sichtbar ist er diesen November.
Die Kanarischen Inseln verzeichnen zwar mehr Urlauber:innen als im Vorjahresmonat, 988.000 an der Zahl und damit 5000 Menschen mehr. Doch die Übernachtungen sind im Vergleich zurückgegangen. 6,4 Millionen Übernachtungen waren es diesen Monat, im Vorjahr waren es 75.000 mehr. Es ist nur ein kleiner Rückgang, doch die Branche wird nervös. Auch von einem Restaurantsterben ist die Rede.
Kanaren-Urlauber ändern Reiseverhalten
Laut Branchenexpert:innen habe sich das Reiseverhalten der Besucher:innen verändert. Während nationale Urlauber:innen weiterhin eher kurze Aufenthalte planen, setzen Besucher:innen aus dem Ausland eher auf Pauschalreisen. Die mussten Anbieter:innen aber drastisch verkürzen, um weiterhin marktgerecht zu bleiben, schreibt "Teneriffa News".
Gleichzeitig verlagern ihren Aufenthalt von Hotels in Ferienwohnungen. Fürs Hotelgewerbe ein Problem. Es bleibt aber nicht nur dabei. Denn unabhängig davon kämpfen Restaurants offenbar ebenfalls mit einem Gäste-Rückgang. Mittlerweile gebe es vermehrt Leerstand.
In einigen Urlaubshochburgen sei der Leerstand massiv angestiegen, etwa in Puerto de la Cruz auf Teneriffa. Der Präsident des Restaurantverbands, Jose Miguel Sánchez, sagt gegenüber "Teneriffa News", mehr Menschen würden auf Hotel-Essen oder die eigene Küche im Ferienapartment setzen, um Geld zu sparen.
Urlauber sind schlechtes Essen gewohnt
Zudem gebe es auch das Problem, dass in den Urlaubsregionen vermehrt Franchise-Lokale aufgetaucht seien. Für die anderen Restaurants sei das keine gute Werbung. Gleichzeitig hätten sich die Urlauber:innen innerhalb der vergangenen 30 Jahre an schlechtes Hotel-Essen gewöhnt.
Entsprechend sei logisch, dass das Essen gehen "teuer erscheint, wenn sie in ein normales Mittelklasse-Restaurant gehen", sagt Sánchez. Eine Lösung dafür habe er nicht. Es sei ein vielschichtiges Problem, das sich nicht mal eben beheben lasse.
