Es soll einmal eine Zeit gegeben haben, als Urlaub tatsächlich noch gleichzusetzen war mit Abschalten. Vor der Zeit der Handys war man auf Reisen tatsächlich für niemanden erreichbar, vor der Zeit der Reise-Influencer:innen entdeckte man einfach selbstständig und völlig spontan ein geheimes Fleckchen am Urlaubsort.
Um ein solches Abenteuer noch heute erleben zu können, bedarf es einer Menge Anstrengung. Vor allem junge Tourist:innen planen ihren Urlaub ohnehin mit Social Media, auch unterwegs ist das Smartphone ein ständiger Begleiter. Die Folge: An bestimmten Hotspots stapeln sich die Urlauber:innen förmlich, Geheimtipps gibt es quasi nicht mehr.
Wer nicht auf der Jagd nach dem tausendsten perfekten Foto einer Sehenswürdigkeit ist, dem kann der Massentourismus in solchen Hochburgen ordentlich auf die Nerven gehen. Wir zeigen dir, welche Urlaubsorte du definitiv meiden solltest, wenn du dazugehörst.
Das Reiseportal "Holidu" hat sich Dutzende Städte in Europa angesehen, die als beliebtes Touristenziel gelten. Anhand der jährlichen Anzahl an Tourist:innen und der Einwohnerzahl stellten Expert:innen heraus, wo es rein rechnerisch gesehen im Sommer besonders voll wird.
Auf Platz drei landet dabei eine Stadt, die allerdings bei den wenigsten oben auf der Bucketlist stehen dürfte. Mit gut 100.000 Einwohner:innen ist Brügge aber vergleichsweise klein, sodass schon wenige Tourist:innen ins Auge fallen.
Mit den kleinen, mittelalterlich wirkenden Gassen und daneben fließenden Grachten hat die Stadt in Belgien aber durchaus einen besonderen Charme, zudem gehört sie zum Unesco-Weltkulturerbe. "Holidu" empfiehlt eine Reise abseits der Nebensaison, um die kleinen Straßen auch mal für sich allein zu haben.
Ähnliches gilt für Platz eins und zwei des Rankings. Mit 36 Tourist:innen pro Einwohner:in steht Dubrovnik ungeschlagen an der Spitze.
In den vergangenen Jahren hat vor allem der Hype um die HBO-Serie "Game of Thrones" noch einmal mehr Aufmerksamkeit für die kroatische Küstenstadt gebracht, denn hier wurde unter anderem gedreht. Für die Sommermonate sind Hotels und Unterkünfte hier oft schon im Januar restlos ausgebucht.
Auch für Platz zwei ist es mitunter eine Herausforderung, überhaupt einen Schlafplatz in Zentrumsnähe zu finden. Venedig hat seit Jahrhunderten einen absoluten Kultstatus und zieht jährlich Millionen Besucher:innen an.
Um dem entstandenen Massentourismus und seinen Konsequenzen etwas entgegenzusetzen, erhebt die Stadt in Italien mittlerweile in der Hauptsaison eine Eintrittsgebühr.
Auch beim Urlaub im eigenen Land kann es übrigens mitunter ganz schön voll werden. In das Ranking von "Holidu" haben es mit Frankfurt, München und Berlin gleich drei deutsche Städte geschafft – die Hauptstadt landet aber wegen ihrer hohen Einwohnerzahl auf dem letzten Platz.
Hier spürt man den Massentourismus deutlich weniger, auf eine:n Einwohner:in kommen gerade einmal knapp zwei Tourist:innen. Trotzdem sollte man sich auch in Berlin vor einer Buchung informieren, ob etwa im entsprechenden Zeitraum Großevents anstehen. In solchen Fällen steigen die Preise und das Besuchervolumen.