
Rimini lockt mit schönen Sandstränden.Bild: imago images
Urlaub & Freizeit
Auf Tiktok prangert ein junger Animateur die schlechten Verhältnisse in Rimini an. Der 20-Jährige wird unterirdisch schlecht bezahlt, der miserable Zustand seiner Unterkunft könnte im schlimmsten Fall Krankheiten verursachen. Ein Blick auf eine weitere Schattenseite des Tourismus.
11.08.2025, 15:5111.08.2025, 15:51
Wer schon mal einen All-inclusive-Urlaub gemacht hat, kennt sie: die jungen Animateur:innen, die zum Unterhaltungsprogramm im Vier-Sterne-Hotel dazugehören, wie das All-you-can-eat-Buffet im Hotelrestaurant.
Sie sorgen dafür, dass Jung und Alt während des Aufenthaltes mit einem abwechslungsreichen Programm bei Laune gehalten werden und auch ja niemandem vor lauter am Strand liegen langweilig wird.
Von Sportprogrammen über Aktivitäten wie Kinderschminken und -tanzen für die Kleinen, bis zu Konzerten am Abend neben dem Pool für die Erwachsenen, ist hier einiges geboten. Den Job der Animateur:innen machen dabei meist junge Menschen, die sich nach der Schule oder während des Studiums etwas dazuverdienen möchten.
Arbeiten als Animateur: Angestellter teilt schlechte Bedingungen
Dass es sich dabei nicht um außerordentlich gut bezahlte Stellen handelt, kann man sich wohl denken. Wie schlecht die Arbeitsbedingungen teilweise aber wirklich aussehen, zeigt nun ein mittlerweile viral gegangenes Tiktok-Video eines Animateurs aus Rimini.
"650 Euro im Monat bezahlt, und als Unterkunft haben sie mir einen Platz mit verschimmelten Wänden gegeben. Findet ihr das normal? Soll ich unterbezahlt, ausgebeutet werden und mir Krankheiten holen?" So lautet die Beschwerde von Gilberto, 20 Jahre alt, der in einem auf Tiktok veröffentlichten Video von seiner Arbeitserfahrung in Rimini als Animateur in einem 4-Sterne-Hotel berichtet.
Herunter gerechnet würde er drei Euro die Stunde bekommen, in seinem Zimmer sei Schimmel, sagt er in seinem Video und blendet Bilder der heruntergekommenen Unterkunft ein.
In dem Clip erklärt der junge Mann, er sei "weggelaufen, weil ich keinerlei Absicht habe, in einer schäbigen Unterkunft zu leben und einen Hungerlohn bezahlt zu kriegen".
Als Reaktion darauf hätten die Betreiber ihn beschuldigt, "zu sensibel zu sein und keinen Anpassungswillen zu haben", sagt Gilberto. "Aber muss man das akzeptieren?", erklärt er und fügt hinzu: "Das ist Wahnsinn. Und dann sagen sie, in Italien gebe es keine Arbeit. Kein Wunder, die Jobs, die es gibt, sind beschissen. Das hier ist ein Grund, einfach nur zu fliehen, wenn ihr mich fragt."
Innerhalb weniger Tage wurde sein Frust-Video über eine Million Mal angesehen und ging viral, inzwischen gibt es über 5500 Kommentare. Darunter werden einige Stimmen laut, dass man sich solcher Umstände wohl bewusst sein müsse, wenn man sich für einen Job als Entertainer bewerbe.
Eine Person spricht dem jungen Animateur jedoch Mut zu: "Das hast du sehr gut gemacht! Es gibt Möglichkeiten im Ausland, also schau lieber da nach."
Wer am Strand in der prallen Sonne liegt, darf nicht vergessen, Sonnencreme aufzutragen. Das ist auch den meisten Menschen auf Tiktok bekannt. Dort liegen allerdings sogenannte Sonnen-Tattoos im Trend, die bei Hautärzt:innen Kopfschütteln auslösen.
Sommer, Sonne, Strand und Meer – diese Urlaubsformel ist wirklich uralt und trotzdem träumen jedes Jahr Millionen Menschen davon. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass sich zwischen dem beruhigenden Rauschen der Wellen und dem warmen Sand unter den Füßen der Arbeitsstress recht leicht vergessen lässt.