
Am 14. Juni ist Weltblutspendetag. (Symbolbild)Bild: www.imago-images.de / Adrien Nowak
watson antwortet
14.06.2021, 14:4614.06.2021, 14:58
Während der Corona-Pandemie sind nach den Erfahrungen
des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) auffallend viele junge Menschen zum
ersten Mal zum Blutspenden gegangen. Das sei mit Blick auf den
demografischen Wandel wichtig, sagte ein Sprecher der
DRK-Blutspendedienste in München.
Denn man darf nur bis zu einem
Alter von 73 Jahren Blut spenden. Viele langjährige Spender fielen
wegen Erkrankungen zudem schon vorher aus - und würden dann oft
selbst zu Patienten, die auf Blutspenden angewiesen sind. "Daher
kommt es nun darauf an, die Erstspender zu binden", sagte der
Sprecher.
Der Weltblutspendetag am 14. Juni ist ein Anlass, um die
Werbetrommel zu rühren. Gerade in Zeiten von Corona und Impfungen
gibt es viele Fragen bei dem Thema. Einige Antworten findest du hier:
Warum sind Blutspenden wichtig?
Blutbestandteile haben eine begrenzte Haltbarkeit und können nur eine
gewisse Zeit gelagert werden, wie das Paul-Ehrlich-Institut (PEI),
das Robert Koch-Institut (RKI) und die Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in einer gemeinsamen Mitteilung
betonen. Blutplättchen etwa seien nur vier bis fünf Tage einsetzbar.
Die klassische Blutkonserve hält laut DRK 42 Tage. "Sollten über
einen Zeitraum von mehr als einer Woche nicht genügend Blutspenden
eingehen, wäre die Patientenversorgung innerhalb kurzer Zeit nicht
mehr lückenlos abzusichern."
Wie hat sich die Zahl der Blutspenden entwickelt?
Der Sprecher der DRK-Blutspendedienste sagte, nach dem ersten
Lockdown im vergangenen Frühjahr mit viel Verunsicherung habe es eine
Welle der Solidarität gegeben. Gerade in dieser Zeit hätten sich
viele junge Erstspender gemeldet. Im Sommer sei das Aufkommen eher
knapp geworden. Während weniger Menschen wegen Urlauben etwa in
Malaria-Risikogebieten von Spenden ausgenommen waren, hinderten etwa
Quarantänepflichten auf der anderen Seite den ein oder anderen
Spender. Das laufende Jahr sei bisher "sehr zufriedenstellend
angelaufen", sagte der Sprecher.
Genaue Zahlen auch zu Daten von Kliniken und privaten Anbietern für
das vergangene Jahr liegen noch nicht vor. Das Paul-Ehrlich-Institut
ermittelt jährlich den deutschlandweiten Verbrauch sogenannter
Blutkomponenten. 2019 waren das 3 341 592 Erythrozytenkonzentrate
rein aus roten Blutzellen, 482 360 Thrombozytenkonzentrate mit
Blutplättchen und 735 310 mal Plasma. Das Spendeaufkommen liegt einer
PEI-Sprecherin zufolge um etwa zehn Prozent höher.
Hat sich der Bedarf während der Pandemie verändert?
Kaum. Zu Beginn der Pandemie ausgefallene Operationen holten die
Krankenhäuser nach Angaben des DRK-Sprechers nach. Auch weniger
schwere Verkehrsunfälle und ausbleibende Schlägereien nach
Diskobesuchen fielen nicht so sehr ins Gewicht. Ein Großteil der
Blutpräparate und Transfusionen werde für die Behandlung von
Krebskranken oder chronisch kranken Menschen eingesetzt.
Um die Versorgung schwerkranker Patienten in den Kliniken lückenlos
zu gewährleisten, müssen nach DRK-Angaben an jedem Werktag in
Deutschland mindestens 15.000 Blutspenden gewonnen werden. Frauen,
die spendeberechtigt sind, dürfen das viermal innerhalb von zwölf
Monaten machen. Bei Männern sind höchstens sechs Spenden innerhalb
dieses Zeitraums erlaubt.
Können Coronaviren über Blut übertragen werden?
Nein. Nach Angaben von RKI, PEI und BZgA gibt es keinen Hinweis
darauf, "dass Sars-CoV-2 durch Blut übertragbar ist und eventuell
durch unerkannt infizierte Personen auf Patientinnen oder Patienten
übertragen wird". Hygienekonzepte in den Blutspendeeinrichtungen
stellten zudem sicher, dass für Spenderinnen und Spender kein
erhöhtes Risiko für eine Ansteckung besteht. Auch für eine
Übertragung durch Stechmücken gibt es übrigens laut BZgA keine
Hinweise.
Wie sieht es mit Antikörpern aus?
"Bei standardmäßig hergestellten Blutkomponenten ist von keiner
relevanten Antikörper-Konzentration auszugehen", erklärt eine
PEI-Sprecherin. Allerdings sei die Übertragung von neutralisierenden
Antikörpern durch das Plasma von Genesenen möglich. In diesen
speziell hergestellten Präparaten (Rekonvaleszenten-Plasma) liegen
die Antikörper demnach in stark angereicherter Form vor.
Werden Blutkonserven auf Corona untersucht?
Nein. Das DRK verweist auf eine Studie des PEI. Demnach konnte im
Blut von Patienten ohne Symptome sowie bei Patienten mit weniger
ausgeprägten Symptomen kein Sars-CoV-2-Erbgut nachgewiesen werden.
Was muss ich tun, wenn ich nach der Blutspende an Covid-19 erkranke?
Wer innerhalb von 14 Tagen nach seiner Blutspende entsprechende
Symptome bemerkt oder positiv auf Corona getestet wird, soll sich
unverzüglich bei der kostenfreien Hotline des DRK unter 0800-11 949
11 melden oder über ein Nachrichtenformular im Internet melden.
Wie lange muss ich nach einer Corona-Infektion warten, bis ich Blut spenden darf?
Personen, die an Covid-19 erkrankt sind, dürfen erst vier Wochen nach
Ausheilung wieder Blut spenden. Auch Spendewillige mit den Symptomen
Halskratzen, Schüttelfrost, Husten oder Kurzatmigkeit sowie einer
Körpertemperatur von mehr als 38 Grad werden nicht zur Spende
zulassen. Ähnliche Regeln gelten nach dem Aufenthalt in einem der
offiziellen Corona-Risikogebiete.
Was gilt nach Kontakt mit einem Corona-Infiziertem?
Menschen, die Kontakt mit Infizierten oder Erkrankten hatten, müssen
aus Sicherheitsgründen eine Wartezeit von zwei Wochen vor der
nächsten Spende einhalten. Daran ändert ein negativer Test nichts.
Darf ich nach der Impfung spenden oder gibt es eine Karenzzeit?
Eine Corona-Impfung ist nach DRK-Angaben kein Grund, nicht zu
spenden. Wichtig ist, dass man sich gesund fühlt und keine
Nebenwirkungen der Impfung hat: "Bei Wohlbefinden können Sie am
Folgetag der Impfung Blut spenden."
Kann ich durch gespendetes Blut eines Geimpften Impfschutz bekommen?
Davon gehen Experten nicht aus. Bei den mRNA-Impfstoffen lasse sich
die mRNA kaum im Blut des Geimpften nachweisen, erläutert die
PEI-Sprecherin. "Zudem wird diese mRNA nur in der Zelle des Geimpften
abgelesen und so die Produktion eines Sars-CoV-2-Spikeproteins
ermöglicht." Die mRNA sei aber nicht in der Lage sich zu replizieren.
"Nach aktuellem Kenntnisstand wird eine nicht integrierte mRNA in
wenigen Stunden vom Immunsystem des Geimpften abgebaut."
(la/dpa)
Ein Bauer aus NRW erlebte am Wochenende sein blaues Wunder: Als er morgens zu seinem Spargelfeld kam, fand er nur noch abgebrochene Stängel vor. Gegen solchen Diebstahl kann er kaum etwas tun.
Es war ein Sonntagmorgen, der für Spargelbauer Dirk Janßen aus Walbeck zum Schock wurde. Als er morgens einen besorgten Anruf von einem seiner Mitarbeiter bekam, war schnell klar: Hier war nicht nur jemand gierig – hier war jemand kriminell. 250 Kilogramm grüner Spargel waren über Nacht spurlos verschwunden.