Trotz weiterhin hoher Corona-Infektionszahlen und der Diskussion über eine Verschärfung der Maßnahmen setzt Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) darauf, dass das Weihnachtsfest im Familienkreis gefeiert werden kann. "Es ist für mich nicht vorstellbar, dass die Großeltern an Weihnachten nicht mitfeiern", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag). Zugleich appellierte er an die Menschen, dafür Sorgfalt walten zu lassen. "Wichtiger als die Anzahl der Menschen, die zusammenkommen, ist, dass man vorher seine Kontakte reduziert und darauf achtet, dass niemand Symptome hat", erklärte er.
Der Wunsch des Kanzleramts, dass jede Familie privat nur noch mit einer Person aus einem weiteren Haushalt Kontakt haben soll, sei keine Verpflichtung. "Es handelt sich nicht um eine Vorschrift, sondern um einen Verhaltenshinweis. Es ist eine Art Winter-Knigge", sagte Braun.
Kanzlerin Angela Merkel und die Landesregierungschefs wollen am Mittwoch über das weitere Vorgehen gegen die Pandemie beraten. Im Gespräch ist eine Verlängerung der seit November geltenden Beschränkungen.
Der Kanzleramtschef erteilte Überlegungen eine Absage, bei der Corona-Warn-App den Datenschutz zu lockern, um ihre Funktionen erweitern zu können. "Wir werden beim Datenschutz keine Abstriche machen. Da es ein freiwilliges Instrument ist, brauchen wir eine maximal hohe Akzeptanz und ein Vertrauen der Benutzer", sagte Braun. "Die App funktioniert hervorragend. Sie macht genau, was sie soll und wozu die Bürger sie brauchen." Nachdem viele positiv Getestete anfangs keine App-Warnung ausgelöst hätten, sei das Programm verbessert und vereinfacht worden.
(lau/dpa)