Wie heißt es so schön? Wenn sich Zwei streiten, dann freut sich der Dritte. So ist das anscheinend nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Discountern. In der Branche ist gerade ein großer Ketchup-Streit im Gange.
Edeka streitet sich mit dem Marken-Hersteller "Heinz" – es geht um Lieferkonditionen, Preise und Plätze im Regal. Für die Discounter Aldi und Lidl könnte der Streit ein Gewinn sein.
Der Grund: Es ist Sommer und viele Menschen lieben es, in dieser Zeit zu grillen. Zu einem ordentlichen Stück Fleisch oder einem Bratling gehören Soßen und eben auch Ketchup für die meisten Menschen dazu. Nun hat aber Edeka gerade in dieser Zeit keinen Marken-Ketchup in den Regalen stehen.
Kein Problem, denkst du nun vielleicht. Für Edeka ist das aber unpraktisch, da dort beinahe ausschließlich Ketchup der Marke "Heinz" in den Regalen stand. Kunden, die nun bei Edeka Marken-Ketchup kaufen wollen, stehen gerade vor leeren Regalen.
Edeka setzt seit Beginn des Streits voll auf eigene Soßen, wie "Chip" berichtet. Demnach versuche der Discounter gerade die Regallücken mit Soßen von Eigenmarken zu füllen.
Den Kunden ist es letzten Endes ziemlich egal, ob sie ein Marken -oder ein No-Name-Produkt in den Regalen finden. Eine aktuelle Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass drei von vier Kunden nicht bemerken, wenn ein Markenprodukt fehlt, 52 Prozent ist das sogar völlig egal.
Für Edeka bedeutet das: Sie können munter weiter verhandeln, da ihnen keine Kunden verloren gehen. Nur weil der Ketchup fehlt, so zeigt die Untersuchung, bleiben die Kunden nicht fern. Edeka sitzt diesbezüglich also am längeren Hebel.
Für Aldi und Lidl bedeutet das: Nach dem Edeka-Besuch können die Kunden einfach zu ihnen kommen und dort ihr Marken-Ketchup kaufen, wenn sie es wollen.
(hd)