Wer zu spät kommt, den bestraft der Kunde – das befürchtet man zumindest beim Discounter Lidl in diesen Tagen. Im jüngsten Clinch der Discounter Lidl und Aldi geht es um den Thermomix, genauer: um einen Klon des Geräts von Vorwerk.
Um die Küchenmaschine des Herstellers aus Wuppertal ist in den vergangenen Jahren in Deutschland ein regelrechter Küchen-Hype entstanden, von dem auch Aldi und Lidl profitieren wollen.
Das frühere Aldi-Angebot könnte Lidl das Weihnachtsgeschäft mit seinem Thermomix-Klon vermiesen: Denn wer so eine Küchenhilfe einmal kauft, kauft sie sicher nicht wenig später ein zweites Mal. Auf Instagram reagierte Lidl am Montag auf das neue Angebot in den Aldi-Filialen. Auf der Seite des Discounters ist ein (wohl fiktiver) Chat-Verlauf zu sehen, indem sich zwei Chatpartner über die Küchenhilfen unterhalten.
Einer der Chatpartner sagt schließlich: "Also wenn ich Du wäre, würde ich mir am 5. Dezember bei Lidl den Monsieur Cuisine Connect holen!" Werbung war auch schon mal weniger stumpf.
Über den Preis der Lidl-Küchenhilfe ist währenddessen noch nichts bekannt. Wie "Wuv" schreibt, kostete die Maschine des Discounters aus Neckarsulm im vergangenen Jahr 299 Euro – und war damit deutlich teurer als das aktuelle Angebot des Rivalen.
Der eigentliche Erfinder des Thermomix muss sich während des Preiskampfs über eine schwächere Bilanz ärgern. Im Frühjahr meldete Vorwerk, dass die Nachfrage am Thermomix gesunken sei. Insgesamt sank der Konzernumsatz des Familienunternehmens im vergangenen Jahr um rund vier Prozent auf knapp 2,8 Milliarden Euro. Die Absatzziele seien nicht erreicht worden.
Die Umsatzentwicklung habe erheblich unter den Erwartungen gelegen, heißt es im Geschäftsbericht. Auch das operative Jahresergebnis lag nach Unternehmensangaben – insbesondere aufgrund von Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie aufgrund von IT-Projekten – deutlich unter dem Vorjahr. Genaue Zahlen nannte Vorwerk hier nicht. Die Hoffnungen des Thermomix-Erfinders richten sich nach China. Dort konnte Vorwerk mit der Küchenhilfe laut Geschäftsbericht zuletzt "deutliche Wachstumsraten von mehr als 100 Prozent" erzielen.
(pb/mit dpa)